Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig steht auf einer Bühne. Vor ihr sitzen auf mehreren Stuhlreihen Bürgerinnen und Bürger. © dpa Foto: Jens Büttner

Emotionaler Auftakt zu Bürgerforen: Sorgen wegen Energiekrise

Stand: 21.09.2022 06:18 Uhr

Mecklenburg-Vorpommerns Landesregierung sucht das Gespräch mit den Bürgern das Thema Energie: Zum Auftakt machten emotionale Äußerungen die angespannte Lage deutlich.

In Schwerin, Dassow, Wismar und Rostock stellten sich Ministerinnen und Minister sowie die Regierungschefin der Debatte. Zur Auftaktveranstaltung mit der Ministerpräsidentin kamen etwa 100 Bürgerinnen und Bürger ins Wismarer Geschwister-Scholl-Gymnasium. Einigen kamen die Tränen, als sie ihre aktuelle Situation schilderten.

Existenzsorgen wegen hoher Energiepreise

Mehrfach kam die existenzielle Bedrohung der Handwerker im Land zur Sprache, aber auch die Lage der sozialen Einrichtungen, die sich die von den Energieversorgern angekündigten Energiepreise nicht mehr leisten können. Kritik wurde auch an langen Genehmigungsverfahren beim Thema erneuerbare Energien geäußert, hier habe es seit März kein Umdenken in den Landesbehörden gegeben.

Schwesig für baldigen Energiepreisdeckel

"Heute sind viele Bürger aufgestanden und haben deutlich gemacht, wie die Energiepreise Ihnen Angst machen", betonte die Politikerin nach der Veranstaltung am Dienstagabend. Sie nehme diese Sorgen und Ängste sehr ernst. Die Bürgerforen zum Thema Energie seien auch deswegen gestartet worden, weil die Landesregierung wisse, dass es in der Bevölkerung brodelt. Schwesig warb erneut für einen Preisdeckel für Energie. Eine Entscheidung zu dieser Maßnahme auf Bundesebene erst im Oktober ist der SPD-Politikerin den Aussagen nach zu spät.

Rostock: Auch Wirtschaftsvertreter verlangen Preisdeckel

In Rostock blieb die Stimmung sehr ruhig und sachlich: Dort schilderten etwa 25 Unternehmer ihre Probleme und ihre Erwartung, dass die Politik mit einem Preisdeckel eine Obergrenze für Energiekosten festlegt. Innenminister Christian Pegel (SPD) machte in Rostock mehrfach deutlich, dass die Landesregierung vor allem auf eine Deckelung des Gaspreises setze. In der Hoffnung, dass dadurch auch die Kosten für Strom sinken. Zu weiteren Gesprächsrunden hatten Finanzminister Heiko Geue (SPD) in Schwerin und Bildungsministerin Simone Oldenburg (Linke) in Dassow eingeladen. Zu den vier Veranstaltungen sind nach Angaben eines Sprechers insgesamt 180 Gäste gekommen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 21.09.2022 | 06:00 Uhr

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Energiekrise

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