Winterkorn und seine Ingenieure
Im September 2015 decken US-Behörden den Dieselskandal des Volkswagen-Konzerns auf. VW hatte jahrelang Behörden und Kunden hintergangen. Davon erzählen ein siebenteiliger Podcast und eine Fernseh-Dokumentation.
Elf Millionen Fahrzeuge wurden manipuliert, waren viel schmutziger als erlaubt. Der Skandal hat den Konzern bereits 30 Milliarden Euro gekostet, zwei Mitarbeiter wurden in den USA zu Haftstrafen verurteilt. In Deutschland hat sich die juristische Aufarbeitung jahrelang hingeschleppt. Erst in diesem Jahr beginnt nun der Strafprozess. Angeklagt ist auch der ehemalige VW-Vorstandsvorsitzende Martin Winterkorn. Welche Rolle spielte er? Wann wusste er was? Und vor allem: Wie konnte es geschehen, dass aus Dutzenden unbescholtenen Ingenieuren mutmaßliche Straftäter wurden?
Interne Dokumente und exklusive Gespräche mit Beteiligten geben einen neuen Einblick in das Zentrum des mutmaßlichen Betrugs. Dem Podcast liegt eine jahrelange Recherche des NDR Ressorts Investigation zugrunde. Die siebenteilige Podcastserie ist in Zusammenarbeit mit der gleichnamigen Fernsehdokumentation entstanden.
Der Podcast "Winterkorn und seine Ingenieure" zeigt, wie sich Deutschlands wichtigster Industriekonzern über fast zehn Jahre hinweg in ein Geflecht von Lügen und Täuschungen verstrickte. Jennifer Lange und Alexander Drost zeigen, wie Ingenieure nach eigenem Bekunden gegen die Manipulation ankämpften, sie letztlich aber auch vorantrieben oder deckten. Wie Manager bis heute beteuern, von nichts gewusst zu haben. Es ist ein Lehrstück über die Notwendigkeit von Zivilcourage in Großunternehmen und über Hierarchien, in denen keiner wirklich Verantwortung übernimmt.
Sabine Asgodom ordnet die Versäumnisse im Dieselskandal ein
Jennifer Lange und Alexander Drost diskutieren mit der Managementtrainerin Sabine Asgodom, die zu den Top-Coaches in Deutschland gehört. Die Abläufe im Dieselskandal werfen auch ein Licht auf die Heuchelei von Politik und Behörden, die der Autoindustrie Trickserei nur zu gern durchgehen ließen. Sabine Asgodom kennt sich in der Positiven Psychologie genauso aus wie in Management-Trends und aktuellen Bedürfnissen der Wirtschaft. Sie hat mehr als 30 Bücher geschrieben und wurde für ihr gesellschaftliches Engagement 2010 vom Bundespräsidenten mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Projekt von Jennifer Lange und Alexander Drost
Jennifer Lange ist Journalistin beim Norddeutschen Rundfunk. Dort arbeitet sie als crossmediale Reporterin für das ARD Fernsehen und den Rechercheverbund von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung. Vor dem Volontariat beim NDR studierte sie Volkswirtschaftslehre in Köln und European Studies in Hamburg und Oxford. Ihr letztes großes Projekt waren die CumEx-Files für das sie mit ihrem Team den Otto Brenner Preis erhalten hat. Alexander Drost hat als Korrespondent für die dpa/RUFA in London und als Redakteur bei der Financial Times Deutschland in Hamburg gearbeitet. Seit 2009 arbeitet er beim Norddeutschen Rundfunk. Dort ist er Mitarbeiter bei NDR Info und bei ARD-aktuell (tagesschau).
Gespräch mit Stephan Wels über die Recherchen
„Man braucht eine große Hartnäckigkeit“, sagt Stephan Wels über die Arbeit im Ressort Investigation im NDR.
Sabine Asgodom: Empathie statt Ellenbogen
Im Talk mit Hubertus Meyer-Burckhardt erzählt die Expertin für Managementfragen und Führungskultur Sabine Asgodom von Ihrer Arbeit, inklusive Tipps und Tricks und Erwartungen an die Zukunft.
Die Podcast-Serie und den Dokumentarfilm finden sie zwölf Monate in der ARD Audiothek und ARD Mediathek.