Nun also doch: die USA und die Ukraine haben ein Rohstoff-Abkommen unterzeichnet. Im Vergleich zu den Entwürfen der vergangenen Wochen sei mit dieser Vereinbarung der größte Schaden für die Ukraine abgewendet worden, befindet Gustav Gressel im Interview mit Host Kai Küstner. Dieses Abkommen sei kein "kolonialer Deal", ob es tatsächlich etwas bringt, aber fraglich. Der Militär- und Sicherheitsexperte spricht über den unberechenbaren US-Präsidenten Trump und Europäer, die Verhandlungen zwischen den USA und Russland hinterherliefen und für die Zeit nach einem Waffenstillstand planten. Gressel ist sich dagegen sicher: "Die amerikanisch-russischen Gespräche werden keinen Waffenstillstand produzieren - zumindest nicht in absehbarer Zeit." Die Europäer müssen sich aus seiner Sicht daher um ihre Verteidigungsfähigkeit und militärischen Defizite kümmern, um die Ukraine auch ohne die USA unterstützen zu können. Seine Prognose: "Wenn wir es nicht schaffen, die Ukraine als geeintes Europa am Leben zu halten, dann haben die Russen überhaupt keinen militärischen Respekt mehr vor uns. Und dann ist im Grunde der nächste Krieg um Europa schon vor programmiert." Gressel erklärt auch, vor welchen Herausforderungen die neue Bundesregierung steht und wie groß der Modernisierungsbedarf im militärischen Bereich ist.