Napoleon Bonaparte (1769-1821) © picture alliance / Prisma Archivo

Napoleons Niederlage in der Schlacht bei Waterloo

Sendung: ZeitZeichen | 18.06.2010 | 20:30 Uhr | von Brand, Katrin
14 Min | Verfügbar bis 31.12.2099

Sein Machtdrang wird ihm zum Verhängnis: Napoleon Bonaparte herrscht zwar schon über ein Gebiet, das von Südspanien bis Ostpolen reicht, aber Frankreichs Kaiser will mehr. 1812 lässt er seine Soldaten auf Moskau marschieren. Doch der Russland-Feldzug wird zum Desaster, Zehntausende sterben. Im Oktober 1813 besiegt eine Koalition aus Preußen, Österreich, Russland und Schweden in der sogenannten Völkerschlacht bei Leipzig Europas Eroberer. 1814 wird Napoleon vom Senat in Paris abgesetzt und auf die Mittelmeer-Insel Elba verbannt. Am 1. März 1815 gelingt ihm allerdings die Flucht. Bei seiner Rückkehr nach Frankreich feiert ihn das Volk, die Armee läuft über. Rasch kann der inzwischen 44 Jahre alte Korse neue Truppen um sich sammeln und die Macht zurückgewinnen.

Ende März 1815 erneuert die Koalition ihre Allianz: Großbritannien, Preußen, Österreich und Russland sind entschlossen, Napoleon noch einmal zu besiegen - und zwar bevor er den Rhein erreicht. Am 15. Juni 1815 stellen sich die Briten und einige Verbündete in Brüssel auf. Beim Abendessen erreicht den englischen Herzog von Wellington, Arthur Wellesley, die Nachricht, dass Napoleon bei Charleroi die Grenze überschritten hat. Feldherr Wellington verfügt mit seinen Verbündeten über fast 70.000 Mann. 48.000 Preußen sind bei Lüttich stationiert. Napoleon hat sich mit seinen gut 80.000 Soldaten zwischen die beiden Armeen gesetzt. Er will - wie so oft - versuchen, seine Feinde getrennt zu schlagen. Dazu schickt er am 16. Juni 1815 den kleineren Teil seiner Armee zur Kreuzung Quatre-Bras, wo seine Soldaten auf Niederländer und Briten treffen. Der größere Teil der französischen Armee greift derweil die Preußen an - mit Erfolg. Napoleon erwartet, dass sich die Kräfte von Feldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher zurückziehen und er sich nun mit Übermacht gegen Wellington wenden kann. Doch Blüchers Generalstabschef Neidhart von Gneisenau flieht nicht nach Osten, sondern treibt am 17. Juni 1815 seine erschöpfte Armee nach Norden, um Wellington zu Hilfe kommen.

Comeback endet nach 100 Tagen
Die Engländer sind unterdessen von Brüssel rund 15 Kilometer nach Süden marschiert und haben sich auf einer Anhöhe in der Nähe des Dorfes Waterloo aufgestellt. In der Nacht regnet es stark und die heranrückenden Franzosen haben Mühe, ihre Kanonen durch den Schlamm zu ziehen. Deshalb beginnt die Schlacht am 18. Juni 1815 erst gegen Mittag. Stundenlang wird um Höfe und Dörfer gekämpft. Wellington gerät am Nachmittag immer mehr in Bedrängnis. Dann greifen 45.000 Preußen in den Kampf ein und erzwingen die Wende. Insgesamt sterben rund 40.000 Soldaten auf beiden Seiten. Napoleon flieht und muss anschließend endgültig zurücktreten. Nach 100 Tagen ist auch seine neue Herrschaft am Ende. Napoleon wird auf die englische Insel St. Helena im Südatlantik verbannt, wo er am 5. Mai 1821 mit 51 Jahren stirbt.

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