Externes Expertenteam soll Betriebsklima im NDR untersuchen
Nach Vorwürfen gegen NDR Führungskräfte an den Standorten Kiel und Hamburg soll nun ein externes Expertenteam die Unternehmenskultur im gesamten Norddeutschen Rundfunk untersuchen. Das teilte Intendant Joachim Knuth mit.
Er wolle wissen, wo der NDR stehe, sagte Knuth. Er sehe die externe Untersuchung als Bestandsaufnahme, um dann in einem zweiten Schritt das Betriebsklima zu verbessern. In den nächsten Wochen sollen die unabhängigen Experten alle Bereiche und Standorte des Norddeutschen Rundfunks besuchen und Gespräche mit den Mitarbeitenden führen. Voraussichtlich Anfang 2023 werden die Prüfer dann ihren Abschlussbericht vorstellen.
Stein und Lorentzen kehren nicht in alte Funktionen zurück
Nach Vorwürfen gegen einzelne Führungskräfte in den Landesfunkhäusern Schleswig-Holstein und Hamburg sollen die bereits begonnenen Aufarbeitungsprozesse dort parallel weiterlaufen. In Kiel hatte Funkhausdirektor Volker Thormählen am Mittwoch verkündet, dass die Politikchefin Julia Stein und Chefredakteur Norbert Lorentzen nicht mehr in ihrer bisherigen Funktion tätig sein werden. Sie sollen andere Aufgaben im NDR übernehmen.
Vorwürfe gegen Rossbach: Bericht Mitte Oktober
In Hamburg befasst sich die unabhängige Anti-Korruptionsbeauftragte des NDR weiter mit den Vorwürfen gegen die Direktorin des Landesfunkhauses, Sabine Rossbach. Dieser Bericht wird Mitte Oktober erwartet. Die Anti-Korruptionsbeauftragte soll klären, ob Rossbach ihre Tochter, die eine PR-Agentur mit vielen prominenten Kunden führt, begünstigt hat. Konkret geht es um die Frage, ob Events, die medial von dieser Agentur vermarktet wurden, im "Hamburg Journal" bevorzugt abgebildet wurden.