Vor fünf Jahren: G20-Gipfel in Hamburg
Sonntag, 9. Juli:
Mehr als 10.000 Menschen machen bei der Aktion "Hamburg räumt auf" mit und säubern das Schanzenviertel. Die Kolonne fegt die Straßen und räumt Müll zusammen.
Mittwoch, 12. Juli:
Bürgermeister Olaf Scholz entschuldigt sich in seiner Regierungserklärung in der Bürgerschaft:
"Dafür, dass das geschehen ist, bitte ich die Hamburgerinnen und Hamburger um Entschuldigung."
Freitag, 14. Juli:
Olaf Scholz macht eine Erklärung, für die er großen Widerspruch aus der Opposition erntet:
"Polizeigewalt hat es nicht gegeben, das ist eine Denunziation, die ich entschieden zurückweise."
Das Fazit der Hamburger Feuerwehr: Sie ist rund um G20-Gipfel zu 478 Einsätzen ausgerückt. 161 Mal waren es größere oder kleinere Feuer, 305 Mal wurden Rettungsdienste benötigt.
Mittwoch, 19. Juli:
Der Innenausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft tagt zu den Folgen des G20-Gipfels. Der Einsatzleiter der Polizei, Hartmut Dudde, sagt, dass mit insgesamt 23.169 Beamtinnen und Beamten deutlich mehr Polizistinnen und Polizisten während des Gipfels im Einsatz waren als zunächst geplant. 6.446 Beamtinnen und Beamten seien aus Hamburg gewesen, 16.723 stammten von auswärts. Geplant hatte der Vorbereitungsstab mit zunächst etwa 20.000 Polizistinnen und Polizisten. Er habe sich aber am Morgen des 7. Juli dazu entschieden, weitere Einsatzkräfte aus der sogenannten Bundesreserve abzurufen. Die Zahl der vom 22. Juni bis zum Einsatzende am 10. Juli "durch Fremdeinwirkung vorsätzlich verletzten Beamten" bezifferte Dudde auf 592. Im Krankenhaus sei inzwischen niemand mehr von ihnen. Diese Zahlen werden später nach unten korrigiert.
Die Hamburger Polizei setzt eine "Soko Schwarzer Block" ein, die Tausende Videos und Fotos auswerten soll. Bis zu 110 Beamtinnen und Beamte stellt die Hamburger Polizei für die Aufklärung der Straftaten ab. Unterstützung kommt vom BKA, bis zu 60 Beamtinnen und Beamten sollen unterstützen. Auf einem von der Polizei eingerichteten Hinweisportal gehen mehrere tausend Hinweise von Bürgerinnen und Bürgern ein, darunter mehr als 2.000 Bild-Dateien. Die Polizei selbst hat etwa 100 Stunden Beweisvideos gedreht.
- Teil 1: Februar 2016: Der G20-Gipfel kommt nach Hamburg
- Teil 2: Die ersten Demos
- Teil 3: Aufarbeitung nach G20
- Teil 4: G20-Prozesse
- Teil 5: Kosten des Gipfels