Kiez und Schanze: Absperrungen und Alkohol-Ausgabeverbote
Weitgehend friedlich - aber sehr voll: Im Hamburger Schanzenviertel und auch auf dem Kiez haben in der Nacht zu Sonntag wieder viele Menschen auf den Straßen gefeiert. Es sah aus, wie an einem Sommerabend in den vergangenen Jahren. Erneut hielten sich viele nicht an die geltenden Abstandsregeln. Die Besucherzahlen seien sehr hoch gewesen, heißt es auch seitens der Polizei. Die versuchte, mit Absperrungen und einzelnen Alkohol-Ausgabeverboten die Situation unter Kontrolle zu halten.
Bar lässt keine Gäste mehr ein
Auf dem Schulterblatt gab es das erste Ausschankverbot um kurz vor 22 Uhr. Gemeinsam mit Polizisten betraten dort Bezirksamtsmitarbeiter eine Bar, um den Außer-Haus-Verkauf von Alkohol zu untersagen. Zu dem Zeitpunkt aber hatten die Barbetreiber selbst bereits genug von den Menschenmassen vor ihren Außentischen. Mitarbeiter am Eingang gewährten keinen weiteren Gästen mehr Eintritt. "Wir versuchen den Behörden entgegenzukommen. Natürlich wollen wir eine prinzipielle Schließung verhindern", sagte einer der Mitarbeiter zur Begründung. Auch einer zweiten Bar und einem gegenüberliegenden Kiosk wurde der Außer-Haus-Verkauf von Alkohol in der Nacht verboten. Masken trugen am Samstagabend auf dem Schulterblatt nur wenige Menschen.
Absperrungen durch die Polizei
Auch einige Straßen weiter, rund um die Reeperbahn, drängelten sich die Menschen ungeschützt aneinander vorbei. Am späteren Abend mussten die Beamten auf der Reeperbahn bei zwei Lokalen einschreiten, in denen sich zu viele Menschen aufhielten. Wie schon in der Nacht zuvor versuchte die Polizei wieder, den Zugang zur Straße Große Freiheit mit Absperrungen zu begrenzen. Hier war außerdem ein Club überfüllt.
Schon in der Nacht zu Sonnabend hatten viele Menschen im Schanzenviertel und auf dem Kiez gefeiert und oft wurden Abstandsregeln nicht eingehalten. Von der Möglichkeit des Alkohol-Verkaufsverbots wurde da aber noch kein Gebrauch gemacht. Wie viele Ordnungswidrigkeiten die Polizei insgesamt registrierte, wird sie erst am Montag auswerten.
Aufruf zu Umsicht
Hamburgs Polizeipräsident Ralf Martin Meyer hatte die Hamburgerinnen und Hamburger vor dem Wochenende zur Umsicht beim Feiern auf dem Kiez und in der Schanze aufgerufen. Ein flächendeckendes Verbot für den Außer-Haus-Verkauf von Alkohol wollte er noch nicht, sagte er bei NDR 90,3. Im Einzelfall könne aber anders entschieden werden.
