Corona: Polizei löst Versammlung vor Hamburger Kunsthalle auf
Trotz eines Demonstrationsverbots sind am Sonnabend mehrere Tausend Gegnerinnen und Gegner der Corona-Maßnahmen zur Hamburger Kunsthalle gekommen. Die Polizei löste die Versammlung auf.
Die Polizei sprach von rund 3.000 Teilnehmenden, die sich vor der Hamburger Kunsthalle und auf umliegenden Straßen versammelt hatten. Beamtinnen und Beamte sprachen die Menschen an und forderten sie auf, sich zu entfernen. Lautsprecherdurchsagen wurden von Pfiffen und Sprechchören übertönt. Als die Demonstrierenden sich nicht entfernten, wurden sie von der Polizei abgedrängt.
Nur wenige trugen Mund-Nasen-Schutz
Auch ein Polizeihubschrauber und die Reiterstaffel waren dabei im Einsatz. Zudem unterstützten Beamtinnen und Beamte aus anderen Bundesländern die Hamburger Polizei. Es kam zu einzelnen Handgreiflichkeiten und Festnahmen. Nur wenige der Protestierenden trugen einen Mund-Nasen-Schutz und in der dichten Menschenmenge wurde der Mindestabstand kaum eingehalten, wie NDR 90,3 berichtete.
Große Demo war von Polizei verboten worden
Ursprünglich sollte am Sonnabend vor der Kunsthalle eine große Demonstration von Impfgegnerinnen und Impfgegnern stattfinden, zu der bis zu 15.000 Menschen erwartet worden waren. Diese hatte die Polizei am Donnerstag aus Infektionsschutzgründen verboten. Grund war die Befürchtung, dass sich die Demonstrierenden nicht an die Corona-Auflagen halten würden. Ein Eilantrag der Anmelderin gegen die Untersagung war am Freitag vom Verwaltungsgericht abgelehnt worden. Von der Möglichkeit, dagegen beim Oberverwaltungsgericht Beschwerde einzulegen, machte sie keinen Gebrauch.
Starker Zulauf seit Dezember
Unter dem Motto "Das Maß ist voll - Hände weg von unseren Kindern" ziehen die Impfgegnerinnen und Impfgegner seit Monaten sonnabends durch Hamburg - seit Dezember mit starkem Zulauf. Am vergangenen Sonnabend gingen knapp 14.000 Menschen auf die Straße, viele ohne Maske und Abstand.
Drei genehmigte Demos fanden statt
Unterdessen fanden am Sonnabend in Hamburg auch mehrere angemeldete Kundgebungen gegen die Corona-Maßnahmen statt. Ein Protestzug mit 1.500 Menschen erreichte nach einem Rundkurs über Wiesendamm, Habichtstraße und Rübenkamp wieder den Bahnhof Barmbek. Rund 800 Menschen zogen bei einer Kundgebung gegen die Corona-Politik vom U-Bahnhof Mundsburg nach St. Georg und zurück. Laut Polizeiangaben trugen die Demonstrierenden bei beiden Demos einen Mund-Nasen-Schutz und hielten den Mindestabstand ein. Die Stimmung sei friedlich gewesen - ebenso bei einer Demo mit knapp 200 Teilnehmenden, die von den Landungsbrücken auf St. Pauli bis zum Altonaer Rathaus zogen.
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