Umweltsenator rechnet mit deutlich steigenden Energiepreisen
Die Hamburgerinnen und Hamburger müssen mit weiteren Preissteigerungen im Energiebereich rechnen. Das sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) am Dienstag bei einer Pressekonferenz der Hamburger Energiewerke. Diese stellten ihren ersten Geschäftsbericht vor.
Der Geschäftsführer der Energiewerke, Michael Prinz, wollte keine genaue Prognose zur Entwicklung der Energiepreise abgeben. Umweltsenator Kerstan war da schon deutlicher - er gehe davon aus, dass viele Preiserhöhungen von weit über 100 Prozent verkraften müssten. Kerstan: "Im nächsten Jahr werden harte Belastungen auf die Menschen zukommen, die viele auch bis an ihre Grenze der Leistungsfähigkeit belasten werden - gerade auch Haushalte, die kein so hohes Einkommen haben."
Kerstan sieht die Situation sehr kritisch im Hinblick auf die Versorgungssicherheit einerseits, aber auch im Hinblick auf den sozialen Zusammenhalt andererseits. Er ist sich aber sicher, dass es auf Bundesebene weitere Entlastungspakete geben wird.
Umstieg geht nicht ganz so schnell
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will schnell die Abhängigkeit von russischem Gas reduzieren. Dazu sagte Kerstan, der Umstieg werde rumpelig. Es dauere eben bis andere Energiequellen erschlossen sind und neue Technologien anwendbar. Hamburg teste zum Beispiel gerade Fluss- und Wasserpumpen. Er sieht Hamburg auf dem richtigen Weg. Doch so schnell komme man nicht ganz weg vom Gas, sagte er.
Acht Prozent mehr Kunden bei Hamburg Energie
Die Hamburger Energiewerke, die aus der Fusion der städtischen Unternehmen Hamburg Energie und Wärme Hamburg hervorgegangen sind, haben in ihrem ersten Geschäftsjahr einen Überschuss von 5,9 Millionen Euro ausgewiesen. Höhere Wärmeabsätze aufgrund eines vergleichsweise kalten Winters und niedrige IT- und Fusionskosten hätten neben anderen Effekten die positive Geschäftsentwicklung begünstigt, hieß es. Der Energieversorger konnte vor allem mit der Marke Hamburg Energie weiter wachsen. Die Kundenzahl des reinen Ökostromanbieters stieg in 2021 um acht Prozent auf rund 161.000.
Umfrage: Klimaschutz und Energiewende wichtig
Kerstan sagte, mit den Hamburger Energiewerken sei ein leistungsfähiges Unternehmen entstanden, das als Treiber der Energiewende agiere. Prinz erklärte: "Das Geschäftsjahr 2021 war für uns ein gutes Jahr." Das Wachstum bei den Kundinnen und Kunden zeige auch, dass man mit dem Angebot die Themen adressiere, die den Hamburgerinnen und Hamburgern wichtig seien, nämlich Klimaschutz und Energiewende. Das habe auch eine repräsentative Umfrage der Energiewerke ergeben.