Tschentscher sieht bei Corona Licht am Ende des Tunnels
Trotz der Corona-Pandemie blickt Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) optimistisch ins neue Jahr. Beim Ausblick auf 2022 im Rathaus warnte er aber vor noch einmal stark steigenden Infektionszahlen. Andere Themen waren der Hafen, Finanzen, Klima und den Verkehr.
Für Tschentscher ist Licht am Ende des Tunnels. Wir sind in einer neuen Phase der Pandemie - und die ist anders als bisher, so Tschentscher. Mit der Omikron-Variante würden sich derzeit besonders viele Menschen anstecken. Wegen der stark steigenden Zahlen will der Senat auch das Tragen von FFP2-Masken in Bus und Bahn wieder zur Pflicht machen. Die Intensivstationen seien aber noch mäßig belastet, auch durch den insgesamt erreichten Impfstatus.
Tschentscher will keinen weiteren Lockdown
"Das bedeutet, dass wir keinen Lockdown machen", sagte Tschentscher. Der Senat wolle eine Überlastung des Gesundheitssystems verhindern. Man wisse, dass auch eine hohe Inzidenz mit einem entsprechenden Impfschutz zu bewältigen sei. Die Gesundheitsämter arbeiteten wegen der hohen Infektionszahlen unter Volllast. Er hoffe, dass die vierte Welle die letzte sei und im Frühjahr überstanden ist, wenn die Menschen sich wieder vermehrt draußen aufhalten können.
"Pandemie ist schwer vorherzusagen"
Wenn die Impfpflicht komme, dann sei man im Herbst auch für Überraschungen und weitere Varianten gerüstet. Tschentscher selbst befürwortet eine Impfpflicht, das machte er noch einmal klar. Er weiß aber auch, wie oft die Prognosen schon falsch waren. "Pandemie ist wirklich schwierig, vorherzusagen. Wenn ich wüsste, wo wir in zwei Monaten stehen, würde ich es Ihnen sagen."
Haushalt ist durch Corona stark belastet
Weitere Schwerpunkte der Arbeit des Senats in diesem Jahr sind nach Angaben des Bürgermeisters der Klimaschutz und ein neuer Haushalt für die kommenden Jahre. Knappe Steuereinnahmen und hohe Ausgaben in Folge der Corona-Pandemie sind demnach die Leitplanken, an denen sich der neue Doppelhaushalt orientieren muss. Insofern könnten keine neuen Wünsche erfüllt werden.
Senat will Klimaziele konkretisieren
Beim Klimaschutz will Tschentscher die Ziele verschärfen, aber auch konkrete Ideen liefern. Beispielsweise indem bei der Produktion von Fernwärme auf Kohle verzichtet wird. Stattdessen soll mehr Abwärme von Industrieunternehmen genutzt werden. Schwierig wird es beim Thema Wohnungsbau. Tschentscher setzt dabei auf Nachverdichtung. Gerade in Innenstadtbereichen ist dort aber nicht unbedingt allzu viel möglich. Beim Thema Verkehr setzt der Bürgermeister auf den Ausbau des Radverkehrs.
Keine Hoffnung auf Profisport mit Tausenden Zuschauern
Den Profi-Sportlern von HSV, FC St. Pauli und anderen Vereinen der Stadt machte Tschentscher wenig Hoffnung, in nächster Zeit wieder eine größere Zahl von Zuschauern und Zuschauerinnen in ihre Stadien oder Hallen zu lassen. "Mein Wunsch ist es, dass noch einmal mit den Vereinen gesprochen wird und dass wir einen Weg finden, der für alle vertretbar ist", so der Bürgermeister. Aber es werde keine Stadien mit Tausenden Zuschauern geben, betonte er. "Das geht eben nicht. Das kann auch nicht das Ergebnis dieser Gespräche sein." Er verwies dabei auch auf Vereinbarungen mit den anderen Bundesländern. Die Länder würden noch mal darüber beraten - und Hamburg werde die Einigung dann umsetzen, so Tschentscher - egal wie sie ausfällt.
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