Silvester: Teilweise Böller-Verbot in Hamburg wegen Corona?
In Hamburg könnte es auch in diesem Jahr ein Feuerwerksverbot zu Silvester geben: SPD und Grüne wollen die Böllerei in bestimmten Ecken der Stadt verbieten lassen.
Die Fraktionen von Rot-Grün bringen einen entsprechenden Antrag in die Bürgerschaft ein, über den am 17. November abgestimmt werden soll. Demnach könnte es ähnlich wie im vergangenen Jahr rund um die Binnenalster und den Rathausmarkt Verbote geben. Außerdem soll der Senat prüfen, wo im Stadtgebiet weitere Verbotszonen sinnvoll sind, etwa innerhalb vom Ring 1. Rot-Grün sei für einen "pragmatischen Kurs", teilten die beiden Fraktionen am Freitag mit. Im privaten Kreis sollen Hamburgerinnen und Hamburger dagegen grundsätzlich Raketen zünden dürfen. SPD und Grüne fordern aber gleichzeitig dazu auf, sich zurückzuhalten - wegen der Pandemie und der Umwelt zuliebe.
Große Feier am Jungfernstieg geplant
Das angestrebte Verbot rund um die Binnenalster könnte für Streit sorgen: Ein Veranstalter will offenbar eine 2G-Party am Jungfernstieg mit Feuerwerk und Lasershow organisieren. Das Ganze soll ein Zeichen für den Aufbruch nach diesem Corona-Jahr werden und eine zentrale Feier für alle sein, ähnlich wie am Brandenburger Tor in Berlin. Das entsprechende Konzept wird nach Informationen von NDR 90,3 kommende Woche eingereicht.
Auswirkungen sollen untersucht werden - für 2022
Rot-Grün will im Frühjahr 2022 analysieren, wie umfangreich Feuerwerk zum Jahreswechsel gezündet wurde - und welche Umweltbelastung und medizinischen Notfälle die Folge waren. Daraus sollen Empfehlungen für künftige Jahreswechsel abgeleitet werden.
Kritik von der CDU
Kritik an den Plänen zu neuen Einschränkungen kam von der CDU. Deren innenpolitischer Fraktionssprecher Dennis Gladiator sagte zu der Ankündigung: "Erneut grüßt der moralinsaure rot-grüne Silvester-Zeigefinger." Das Vorhaben sei eben nicht pragmatisch, sondern "der fadenscheinige Versuch - im Zusammenhang mit angeblichen Erfahrungen der Corona-Pandemie - den Hamburgerinnen und Hamburger den Spaß am Silvesterfeuerwerk durch die Hintertür zu nehmen."
