Russischer Mega-Jacht "Dilbar" läuft die Crew davon
Drei Mega-Jachten liegen derzeit bei der Hamburger Werft Blohm + Voss. Darunter auch die eines russischen Oligarchen, gegen den die EU Sanktionen verhängt hat. Nun läuft auf der "Dilbar" offenbar die Crew davon.
Etwa 80 Männer und Frauen gehören normalerweise zur Crew der "Dilbar". Die Mega-Jacht ist 156 Meter lang und soll dem Oligarchen Alischer Usmanow gehören. Wegen seiner Nähe zu Wladimir Putin steht er auf der Sanktionsliste der Europäischen Union. Das US-Finanzministerium nennt seine Jacht "Dilbar" gesperrtes Eigentum. Damit sei verboten, eine Besatzung anzuheuern oder Gehälter in US-Dollar zu bezahlen. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg hat die Crew nun am Montag das Schiff verlassen. "Wir haben das Ende der Möglichkeiten erreicht", zitiert die Agentur aus einer Nachricht des "Dilbar"-Kapitäns an die Besatzung.
Über Festsetzung wird nicht in Hamburg entschieden
Die Jacht ist zwar nicht beschlagnahmt, wird den Hamburger Hafen aber nicht so schnell verlassen können. Vor dem Auslaufen ist eine sogenannte Ausfuhrerlassung nötig. Die Hamburger Wirtschaftsbehörde hatte vergangene Woche im Gespräch mit NDR 90,3 betont, über eine Festsetzung werde nicht in Hamburg entschieden. Zuständig seien das Bundeswirtschaftsministerium in Berlin und die Generalzolldirektion in Bonn.
Linke hatte Festsetzung der "Dilbar" gefordert
Jacht-Besitzer Usmanow gilt als Unterstützer von Russlands Präsident Wladimir Putin. Als Reaktion auf den russchen Angriffskrieg gegen die Ukraine war der Oligarch von der EU auf eine Sanktionsliste gesetzt worden. Die Linke in der Hamburgischen Bürgerschaft hatte daraufhin die Festsetzung der "Dilbar" in Hamburg gefordert.
Weitere Oligarchen-Jacht bei Blohm+Voss
Unklar ist auch die Zukunft einer weiteren Mega-Jacht, die bei Blohm+Voss liegt. Die mehr als 100 Meter lange "Luna" gehört angeblich dem russischen Oligarchen Roman Abramowitsch. Die britische Regierung hat nun beschlossen, dass dessen Vermögen beschlagnahmt wird. Abramowitsch war bislang auch Eigentümer des Fußballclubs FC Chelsea, hatte vergangene Woche aber angekündigt, den Verein verkaufen zu wollen.
