Planten un Blomen: Wie geht es weiter mit den Tropenhäusern?
Seit drei Jahren sind die Schaugewächshäuser im Hamburger Park Planten un Blomen geschlossen - denn sie müssen saniert werden. Passiert ist diesbezüglich allerdings noch nichts.
Eigentlich sind die Tropenhäuser mitten in Planten un Blomen ein beliebtes Ausflugsziel. Seit langem nun schon stehen potentielle Besucherinnen und Besucher allerdings vor verschlossenen Türen. 2016 stellten Expertinnen und Experten fest, dass die Gewächshäuser sanierungsbedürftig sind. Noch im selben Jahr bewilligte der Bund 13 Millionen Euro für die Arbeiten, die gleiche Summe müsste auch die Stadt Hamburg aufbringen. Doch seitdem ist wenig geschehen.
Frieling: "Schlechter Umgang mit kulturellem Erbe"
Auch Anke Frieling, Fachsprecherin für Stadtentwicklung und Wissenschaft der CDU, fragt sich, wann es endlich losgeht. "Mich ärgert unheimlich, wie die Stadt mit ihrem kulturellen Erbe umgeht", sagte Frieling dem NDR Hamburg Journal. Vieles in der Parkanlage werde gut instand gehalten, aber alles, was an Bauwerken darin stehe, verfalle. Und das, obwohl das Geld für die Sanierung mit Bundesmitteln vorhanden sei, kritisiert die CDU-Politikerin. Sie hatte kürzlich auf eine Kleine Anfrage zur Zukunft der Gewächshäuser vom Senat nur eine ausweichende Auskunft bekommen.
Komplexe Zuständigkeiten für die Schaugewächshäuser
Die Gewächshäuser sind ein Überbleibsel der Internationalen Gartenbauausstellung von 1963. Ein tropischer Dschungel und Gewächse wie Kakteen waren über Jahrzehnte ein Besuchermagnet. Die Zuständigkeiten für das Gebäude sind allerdings komplex: Eigentümerin ist seit 2006 die Zeit-Stiftung, die es für einen symbolischen Betrag an die Stadt Hamburg vermietet. Betreiberin ist die Universität Hamburg - und damit die Wissenschaftsbehörde zuständig.
Ein runder Tisch ist für August geplant
"Wir haben neue Kalkulationen, die die Sanierung jetzt um ein Vielfaches höher sehen. Da muss der Haushalt ran, da muss das Parlament ran und uns diese Mittel bewilligen", sagt Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne). Deshalb wolle man noch im laufenden Jahr auf die Hamburgische Bürgerschaft zugehen, damit man dann endlich mit der Sanierung loslegen könne, so Fegebank. Aktuell gehen die Planungen von Kosten in Höhe von 40 Millionen Euro aus. Ein runder Tisch mit allen Beteiligten soll im August stattfinden. Bis auf Weiteres bleibt Interessierten also nur der Blick durch die Scheiben der Gewächshäuser.