Mehr Bäume in Hamburg nachgepflanzt als abgeholzt
Viele Jahre lang sind in Hamburg mehr Straßenbäume abgeholzt als nachgepflanzt worden. Am Jahresende wies die Bilanz immer ein Minus aus. Aber dieser Baumschwund sei nun gestoppt worden, sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne).
Im vergangenen Jahr seien nach einer vorläufigen Prognose 1.879 Bäume gefällt und 2.055 nachgepflanzt worden, erklärte Kerstan am Dienstag im Rahmen der Landespressekonferenz. Diese Baumbilanz beziehe sich auf die Straßenbäume. Davon hat Hamburg den Angaben zufolge rund 224.000. Nur diese Bäume werden genau im Baumkataster gezählt. Dazu kommen in der Stadt aber noch rund eine Million Bäume auf Privatgrundstücken, sechs Millionen in den Wäldern und rund 600.000 in den Parks.
Kaum Hoffnung für Kastanien
Die häufigsten Baumarten an den Straßen sind Linden, Eichen, Ahorn, Hainbuchen und Platanen. Und noch gibt es auch etwa 6.000 Kastanien. Doch für die gibt es offenbar nicht mehr viel Hoffnung. Denn neben der Miniermotte macht ihnen eine neue Rinden-Krankheit names Pseudomonas zu schaffen. Und dafür gibt es kein Gegenmittel. Die Bäume werden wohl sterben.
Baumfällungen wegen Stürmen und Baumaßnahmen
Aber nicht nur wegen Krankheiten müssen Bäume gefällt werden, sondern auch nach Sturmschäden. Allein an zwei Tagen im Jahr 2017 stürmte es so stark, dass 620 Bäume das nicht überlebten. Und auch da wo gebaut wird, können Bäume nicht immer stehen bleiben. Als Beispiele nannte der Umweltsenator den Ausbau von U- und S-Bahnstrecken sowie den Radewegeausbau und den Wohnungsbau.
Die Oppositionspartei CDU freut sich zwar, dass nun mehr Straßenbäume gepflanzt als gefällt werden - insgesamt, so der umweltpolitische Sprecher der CDU, Sandro Kappe, habe Hamburg in Grünanlagen und auf privatem Grund jedoch mehr als 5.000 Bäumen verloren, die nicht nachgepflanzt wurden.
