Kritik an zögerlicher Schulöffnung in Hamburg
Hamburg öffnet zu langsam und zögerlich die Schulen - das wirft die CDU dem Senat vor. In anderen Bundesländern gehe dies schneller, Hamburg sei hier Schlusslicht, bemängelt CDU-Schulexpertin Birgit Stöver. Trotz sehr niedriger Infektionszahlen in der Stadt bewege sich nichts. Schulsenator Ties Rabe (SPD) fürchte offenbar die Konfrontation mit Schulleitern und Lehrern, so Stöver zu NDR 90,3.
Von normalem Unterricht weit entfernt
In der Stadt sind die Schulen zwar wieder für Schülerinnen und Schüler aller Jahrgangsstufen geöffnet. Von normalem Unterricht ist man aber noch weit entfernt. Es findet ein gestaffelter Unterricht in Kleingruppen statt. Die Größe der Schulklassen wurde halbiert, Schülerinnen und Schüler machen zu unterschiedlichen Zeiten Pause. Die meiste Zeit muss noch immer zu Hause gelernt werden.
Schulbehörde rechtfertigt ihr Vorgehen
Die Schulbehörde verteidigt den Hamburger Weg. Es sei im Moment unmöglich, mehr Unterricht zu organisieren, sagte ein Sprecher. Schon wegen der räumlichen Bedingungen in vielen Schulen sei es schwer, für ausreichenden Schutz zu sorgen. Außerdem bleibe anderen Bundesländern mehr Zeit bis zum Start der Sommerferien. In Hamburg blieben netto keine 14 Tage bis zum Ferienstart, so die Behörde.
Andere Lände, andere Wege
Schleswig-Holstein geht einen anderen Weg. Bildungsministerin Karin Prien (CDU) hat entschieden, dass schon vom 8. Juni an alle Grundschüler wieder täglich im Klassenverband unterrichtet werden. Abstandsregeln sollen dann nicht mehr gelten. Zum Regelbetrieb soll direkt nach den Sommerferien zurückgekehrt werden. Auch Niedersachsen arbeitet an einer schnelleren Schulöffnung.
