Krisenintervention: "Juni war der bisher härteste Monat"
Sie betreuen Angehörige oder Augenzeugen bei plötzlichen Todesfällen, nach Gewalttaten oder Unfällen: Die Helferinnen und Helfer des Hamburger Kriseninterventionsteams des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) arbeiten ehrenamtlich. Im Juni war das Team so oft im Einsatz wie noch nie.
Ein 15-Jähriger wird tot aus dem Allermöher See geborgen, wenige Tage zuvor ertrinkt ein 13-Jähriger in der Elbe bei Teufelsbrück - das waren nur zwei von insgesamt 55 Ereignissen im Juni, zu denen das Kriseninterventionsteam des DRK gerufen wurde.
"Dieser Juni war der bisher härteste Monat", sagt Malte Stüben, Leiter des Teams. "Viele der Einsätze waren sehr betreuungsintensiv. Wenn Kinder zu den Opfern gehören, ist das auch für uns belastend", so Stüben.
Kriseninterventionsteam seit 25 Jahren im Einsatz
Das Kriseninterventionsteam existiert seit 25 Jahren. Es leistet sogenannte psychosoziale Akuthilfe. 55 Ehrenamtliche gehören dem Team an. Jedes Mitglied ist zwei Tage im Monat für je 24 Stunden in Alarmbereitschaft.
Das Kriseninterventionsteam des DRK ist beim Kreisverband Hamburg-Harburg angesiedelt, aber für ganz Hamburg zuständig. Alarmiert wird es von Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdiensten. Die Mitarbeitenden müssen zwischen 25 und 67 Jahre alt sein und neben einigen formalen Voraussetzungen eine Weiterbildung in der psychosozialen Notfallversorgung absolvieren, die über sieben Wochenenden geht.