Hoher Corona-Krankenstand: UKE schränkt Leistungen ein
Wegen Corona-Erkrankungen fällt in Hamburger Krankenhäusern nach wie vor Personal aus. Wie groß das Problem genau ist, lässt sich aber kaum abschätzen.
Die Hamburger Krankenhaus Gesellschaft hat nach eigenen Angaben keine Zahlen und die Asklepios-Kliniken geben keine konkreten Auskünfte über erkranktes Personal. Anders das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE). Der Chef der Intensivmedizin, Stefan Kluge, sagte dem Hamburg Journal im NDR Fernsehen am Freitag: "Momentan sind circa 350 UKE-Mitarbeitende von mehr als 14.000 Mitarbeitenden in häuslicher Isolation aufgrund von einem positiven PCR-Test."
Operationen werden verschoben
Das führe dazu, dass man sich im UKE in der Leistung einschränken müsse. "Das heißt: Wir haben Betten in vielen Bereichen etwas heruntergefahren, gesperrt, damit es nicht zu einer Überlastung kommt." Zum Teil müssten auch nicht dringliche Operationen verschoben werden.
Bei den Patienten und Patientinnen sehe man generell viele Covid-19-Erkrankte auf den Normalstationen. "Die sind allerdings im Regelfall nicht wegen Corona im Krankenhaus, sondern wegen anderer Dinge. Und werden dann positiv getestet." Auf den Intensivstationen habe man "noch eine gewisse Gruppe von Nicht-Geimpften oder Patienten und Patientinnen, wo die Impfung nicht gut geklappt hat."
Kluge rät: Weiter Maske tragen
Kluge geht davon aus, dass man bei den aktuell hohen Infektionszahlen in den nächsten Wochen den Zenit überschreiten werde. "Und unsere Forderungen wäre natürlich gerade als Krankenhausmediziner, dass die Maskenpflicht so lange noch mal beibehalten wird." Weil Ungeimpfte und Immungeschwächte nach wie vor auch durch Omikron gefährdet seien, sollte man die Masken gerade in Innenräumen aufbehalten.
"Impfpflicht noch mal zu diskutieren"
Mit einer hohen Impfquote könne man sicherlich noch viele weitere Maßnahmen wegfallen lassen, meint der UKE-Mediziner. "Und deswegen ist die Impfpflicht auch wirklich noch mal zu diskutieren. Wir wissen ja leider nicht, was im Herbst oder schon im Sommer als nächste Variante auf uns zukommt."
