Hamburgs Wohnungsverbände fordern Gaspreisdeckel
Das Hamburger Bündnis fürs Wohnen macht Druck: Wegen der Entwicklung auf dem Energiemarkt müsse der Gaspreis gedeckelt werden. "Die Zeit drängt", hieß es. Der Senat müsse Druck auf die Bundesregierung machen.
"Wir brauchen einen Gaspreisdeckel", fordern die im Hamburger Bündnis fürs Wohnen organisierten Wohnungsverbände und die städtische Wohnungsbaugesellschaft SAGA. Nur so könnten Hunderttausende von Mieterinnen und Mietern vor dem wirtschaftlichen Ruin gerettet werden. Und weiter heißt es in der gemeinsamen Erklärung: Es könne nicht sein, dass sich Menschen zwischen einer warmen Wohnung und einem Lebensmitteleinkauf entscheiden müssten.
Steigende Ausgaben für Haushalte
Allein zwischen Januar und Juli dieses Jahres hätten die Haushalte in Deutschland im Schnitt 850 Euro mehr für Energie ausgeben müssen als im gesamten Jahr zuvor. Und das, obwohl die neue Heizperiode noch nicht begonnen hat und die eigentlichen Preiserhöhungen noch ausstehen würden. Das Bündnis fürs Wohnen und die SAGA gehen davon aus, dass die Haushalte im Schnitt zwischen 1.360 und 3.800 Euro mehr für Energie ausgeben müssen, sollte der Gaspreis nicht gedeckelt werden.
Kommunen in ganz Deutschland machen Druck
Bereits am Wochenende hatten die Städte und Gemeinden in Deutschland eine milliardenschwere Gas- und Strompreisbremse von der Bundesregierung verlangt. "Russland führt einen Wirtschaftskrieg gegen Deutschland und will unsere Gesellschaften destabilisieren. Das dürfen wir nicht zulassen", sagte Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Ausgabe von Sonnabend). Staatliche Hilfen würden seiner Ansicht nach zwar Milliarden kosten, dafür aber Rezession und Massenarbeitslosigkeit verhindern.
Wohnungsunternehmer sehen Abgleich kritisch
Bereits am Freitag hatte der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen die vom Bundesrat beschlossene Pflicht für einen hydraulischen Abgleich bei Gaszentralheizungen in größeren Gebäuden kritisiert. Diese Pflicht belaste die Wohnungsunternehmen organisatorisch, verursache hohe Kosten, führe aber am Ende nur zu einer geringen Einsparung von Energie, kritisierte Verbandsdirektor Andreas Breitner. Bei dem vom Bundesrat beschlossenen hydraulischen Abgleich geht es um eine optimale Verteilung des Wassers in den Heizkörpern.