Hafen: Linke fordert Landstrom-Pflicht für Kreuzfahrtschiffe
Die Bürgerschaftsfraktion der Linken will die Versorgung von Kreuzfahrtschiffen im Hamburger Hafen mit Landstrom zur Pflicht machen. Ein entsprechender Antrag soll in der nächsten Bürgerschaftssitzung gestellt werden.
Hamburg hat eine Landstromanlage am Kreuzfahrtterminal Altona, die wird aber kaum genutzt. Entweder seien die Schiffe noch nicht entsprechend ausgerüstet oder noch nicht für die Anlage in Altona zertifiziert, heißt es bei der Linken. Die "AIDAsol" erfüllt zwar beide Voraussetzungen, legt aber wiederum häufig am Kreuzfahrtterminal Steinwerder an, wo es noch keinen Anschluss gibt. Hamburg rühme sich zwar, Vorreiter in Sachen Landstrom zu sein, die Wirklichkeit sei aber erschreckend, so der Hafenexperte der Linken, Norbert Hackbusch.
Hackbusch: Hohe Stickoxidbelastung durch den Hafen
39 Prozent der Hamburger Stickoxidbelastung käme durch den Hafen, so Hackbusch. Der gesamte Kfz-Verkehr verursache im Vergleich 29 Prozent. Durch die Nutzung von Landstromanlagen soll der CO2- und Feinstaub-Ausstoß der Schiffe deutlich reduziert und die Luftqualität besser werden.
Linke fordert Pflicht bis 2028
Mit Freiwilligkeit komme man bei den Reedern nicht weiter, so Hackbusch. Deshalb müsse eine Landstrom-Pflicht her, ähnlich wie sie jetzt in Amsterdam beschlossen wurde. Die Bürgerschaftsfraktion der Linken fordert, dass der Senat am Kreuzfahrterminal Altona die Pflicht bis zum 1. Januar 2028 einführen solle - für die Anlagen in Steinwerder und Hafencity ein Jahr später. Auch für die Containerterminals soll nach dem Willen der Linken die Landstrom-Pflicht kommen - hier steht im Antrag allerdings noch keine genaue Jahreszahl.