Eine Mitarbeiterin von Gasnetz Hamburg steht in der Gasübernahmestation Reitbrook zwischen verschiedenen Schienen zur Versorgung verschiedener Bereiche in Hamburg. © picture alliance/dpa Foto: Daniel Reinhardt

Habecks Pläne zum Gassparen: Zustimmung aus Hamburg

Stand: 20.06.2022 06:06 Uhr

Mehr Kohle statt Gas, um Strom zu erzeugen. Und Prämien für die Industrie, wenn sie ihren Gasverbrauch drosselt: Damit will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) schnell die Abhängigkeit von russischem Gas reduzieren. In der Hamburger Wirtschaft gibt es Zustimmung.

Der Gasverbrauch müsse weiter sinken, sagte Habeck, nachdem Russland die Versorgung über die Pipeline Nord Stream 1 deutlich gedrosselt hat. Dass deshalb vorübergehend mehr Kohlekraftwerke zum Einsatz kommen könnten, sei bitter. Mit umfangreichen Maßnahmen will er den Gasverbrauch in Deutschland senken, um eine schwere Gaskrise mit Blick vor allem auf den Winter zu verhindern. Im Kern geht es um staatliche Milliarden für das schnelle Befüllen von Speichern, Kohle statt Gas zur Stromerzeugung und Anreize für Industriefirmen zu weniger Verbrauch.

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Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) appelliert an die Industrie, wo immer möglich in der Produktion Gas zu ersetzen durch andere Brennstoffe. Das aber gehe meist nicht innerhalb von Wochen.

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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 20.06.2022 | 06:00 Uhr

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