Habecks Pläne zum Gassparen: Zustimmung aus Hamburg
Mehr Kohle statt Gas, um Strom zu erzeugen. Und Prämien für die Industrie, wenn sie ihren Gasverbrauch drosselt: Damit will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) schnell die Abhängigkeit von russischem Gas reduzieren. In der Hamburger Wirtschaft gibt es Zustimmung.
Der Gasverbrauch müsse weiter sinken, sagte Habeck, nachdem Russland die Versorgung über die Pipeline Nord Stream 1 deutlich gedrosselt hat. Dass deshalb vorübergehend mehr Kohlekraftwerke zum Einsatz kommen könnten, sei bitter. Mit umfangreichen Maßnahmen will er den Gasverbrauch in Deutschland senken, um eine schwere Gaskrise mit Blick vor allem auf den Winter zu verhindern. Im Kern geht es um staatliche Milliarden für das schnelle Befüllen von Speichern, Kohle statt Gas zur Stromerzeugung und Anreize für Industriefirmen zu weniger Verbrauch.
Industrieverband begrüßt Prämien fürs Sparen
In Hamburg gibt es Zustimmung: André Trepoll vom Industrieverband Hamburg meint: Alles, was jetzt den Gasverbrauch senkt, helfe über den Winter. Er begrüße, dass Unternehmen Prämien gezahlt bekommen könnten, wenn sie Gas einsparen.
Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) appelliert an die Industrie, wo immer möglich in der Produktion Gas zu ersetzen durch andere Brennstoffe. Das aber gehe meist nicht innerhalb von Wochen.
Hamburgs FDP: Wieder mehr Homeoffice im Winter
Hamburgs FDP-Chef Michael Kruse bringt ins Gespräch, dass in Deutschland ab dem Herbst wieder vermehrt auf Homeoffice gesetzt werden könnte. Damit könne man den Energieverbrauch in Büros deutlich senken.
Der russische Staatskonzern Gazprom hatte den Gasfluss durch die Ostseepipeline Nord Stream in den vergangenen Tagen deutlich verringert. Begründet wurde dies mit Verzögerungen bei der Reparatur von Verdichterturbinen durch die Firma Siemens Energy.