Mehr als 6.000 Menschen bei Gewerkschafts-Demo in Hamburg
Mehr als 6.000 Menschen haben am Sonntag bei den großen Gewerkschafts-Kundgebungen zum Tag der Arbeit in Hamburg teilgenommen.
Hamburgs DGB-Vorsitzende Tanja Chawla forderte ein Tariftreuegesetz für Hamburg und ein gerechteres Steuersystem mit Änderungen bei der Vermögens- und der Erbschaftssteuer. "Es wurde Zeit, dass wir der Stadt zeigen, wofür wir stehen: Für die vielen Forderungen nach guter Arbeit, guten Arbeitsbedingungen und sozialer Gerechtigkeit in einer Stadt für alle", sagte sie während der Kundgebung.
Das Motto der Gewerkschaften lautet in diesem Jahr "GeMAInsam Zukunft gestalten". Der DGB hatte drei Demozüge in Hamburg organisiert, die am Vormittag in den Stadtteilen Bergedorf, Harburg und Eimsbüttel gestartet waren.
"Ökologische Transformation" eines der Ziele
Im Gespräch mit NDR 90,3 nannte die DGB-Vorsitzende zudem die "Ökologische Transformation" als eines der Ziele. Es gehe also darum, dass Unternehmen mehr und mehr nachhaltig und umweltschonend arbeiten sollen. Dafür brauche es mehr Mitbestimmung der Angestellten, zum Beispiel durch mehr Einfluss der Betriebsräte.
Auch Ukraine ist Thema
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine sagte Chawla: "Es ist notwendig, dass die Bundesregierung die energiepolitischen Rahmenbedingungen neu ordnet. Dies gilt es auch direkt mit einer ökologischen Versorgung zu koppeln." Zudem müsse der erwartbare Anstieg der Energiepreise abgefedert werden.
Auch Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) und die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) schlossen sich der Kundgebung an. Zum ersten Mal nach zwei Pandemie-Jahren galten keine Corona-Regeln für die Demonstrationen am 1.-Mai-Wochenende.