Sonntagsstudio
Sonntag, 27. März 2022, 20:00 bis
22:00 Uhr

Bücher zu lesen, in die Welt der Geschichten einzutauchen – ist das nicht schon ein widerständiger Akt? Wer liest, verabschiedet sich jedenfalls momentweise aus der Welt der Vernunft, verweigert sich der Logik des ökonomischen Funktionierens, macht sich keinem Zweck dienstbar als lediglich diesem schönen Selbstzweck. Lisa Kreißler und Alexander Solloch besprechen Bücher über das Aufbegehren, über das Widerständige in uns: den neuen Roman "Die Woche" der Leipziger Autorin Heike Geißler und Herman Melvilles klassische Erzählung "Bartleby der Schreiber" mit der berühmten Formel: "Ich möchte lieber nicht…" Außerdem unterhalten sie sich mit Nino Haratischwili über ihren jüngsten Roman "Das mangelnde Licht", der von den Aufsässigkeiten und Ängsten junger Georgierinnen erzählt…
"Land in Sicht" kommt diesmal aus Leipzig, der Stadt, die 1989 mit besonders starkem Widerstandsgeist einen großen Beitrag zum Sturz des SED-Regimes leistete und in der 2022 nach der Absage der offiziellen Buchmesse nun eben eine Buchmesse "von unten" stattfand. Wir sagen eindeutig JA zu Leipzig…
Mit Lisa Kreißler und Alexander Solloch.
Um diese Bücher geht’s:
- Heike Geißler: Die Woche (Suhrkamp)
- Wilhelm Genazino: Das Glück in glücksfernen Zeiten (Hanser)
- Herbert Achternbusch: Die Alexanderschlacht und Ich bin ein Schaf (beide derzeit nur antiquarisch zu haben)
- Nino Haratischwili: Das mangelnde Licht (Frankfurter Verlagsanstalt)
- Volker Reinhardt: Voltaire. Die Abenteuer der Freiheit (C.H. Beck)
- Tomer Gardi: Eine runde Sache (Droschl)
- Herman Melville: Bartleby der Schreiber. Aus dem Englischen von Jürgen Krug (Insel)
