Live aus der Staatsoper Hamburg
Freitag, 28. Mai 2021, 18:30 bis
22:45 Uhr
Auf diesen Moment hatten die Staatsoper Hamburg lange Monate gewartet: Erstmals ist wieder Publikum zugelassen. Rund 400 Personen waren dabei, als sich der Vorhang zu Georg Friedrich Händels "Agrippina" hob. Selbstverständlich getestet, mit Masken und Abstand.
Dramatischer Machtkampf mit allen Mitteln
Agrippina will um jeden Preis eines erreichen: dass ihr Sohn Nero zum Kaiser gekrönt wird. Dabei ist ihr jedes Mittel recht, üble Machenschaften und Intrigen, Machtspielchen und Manipulationen. In die Quere kommen ihr allerdings Ottone und Poppea. Eine explosive Mischung auch Macht und Lust, Politik und Privatem, Wut, Rache, Zweifel und Liebe.
Anna Bonitatibus, Julia Lezhneva und Franco Fagioli singen Händels Meisterwerk
An der Staatsoper ist eine exzellente Besetzung zu erleben, unter anderem mit Anna Bonitatibus (Agrippina), Julia Lezhneva (Poppea) und Franco Fagioli - letzterer als Countertenor in der schillernden Partie des Nerone mit halsbrecherischen Arien. "Nero ist eine besondere Herausforderung, weil der Part die ganze Zeit sehr hoch liegt", erzählt Fagioli. "Und das unterstreicht auch, dass er ein etwas instabiles Kind ist in diesem Stück. Ich fühle mich ganz frei, in den Verzierungen diese hohen Noten zu erkunden und sehr funkelnd und sprühend zu singen. Der Charakter verlangt danach. Davon lasse ich mich leiten."
Barrie Koskys Version der Oper "Agrippina"
Anna Bonitatibus singt die Titelpartie: "Ich kann es nicht erwarten auf die Bühne zu gehen und zu sagen: 'Ja, das ist real! Das passiert wirklich!'Das ist ein echtes Geschenk und ein Lohn für die Opfer, die wir in den letzten Monaten bringen mussten. Das war eine schrecklich dunkle Zeit. Wir hatten das Gefühl, vergessen und nutzlos zu sein. Jetzt starten wir mit einem neuen Bewusstsein. Ich bin zutiefst glücklich." Auch Julia Lezhneva freut sich sehr darauf, endlich wieder vor Publikum singen zu können: "Ich habe natürlich nicht erwartet, dass mit dieser 'Agrippina' die Oper sozusagen wieder eröffnet wird. Und wir haben alle so lange darauf gewartet. Für mich war diese Probenphase so bewegend und emotional. Ich fand das so inspirierend! Und gerade auch in dieser Gruppe. Wir haben ja das Glück, immer mit anderen Menschen zu arbeiten. Und die Rolle der Poppea ist faszinierend. Sie gibt mir nie eine Pause!"
Den Orchesterpart übernimmt in dieser Oper das Ensemble Resonanz unter der Leitung von Riccardo Minasi, der auch immer wieder selbst zur Geige greift. Die Inszenierung ist von Barrie Kosky.
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