NDR Radiophilharmonie
Donnerstag, 04. November 2021, 20:00 bis
22:00 Uhr
Bruckners Achte gilt zwar als Meilenstein in der Geschichte der Sinfonie, doch ihre eigene Geschichte begann wenig erfreulich: Die erste Fassung von 1887 erntete harsche Kritik. Der Dirigent Hermann Levi, von dem sich Bruckner die Uraufführung des Werkes erhofft hatte, schrieb: "Ich bin geneigt anzunehmen, dass in den letzten Jahren der Isolierung und des fortwährenden Kampfes mit der Welt Ihr Sinn für Schönheit und Ebenmaß und Wohlklang sich einigermaßen getrübt habe." Das saß, und der tief getroffene Komponist machte sich sogleich an die Überarbeitung.
Geglückter zweiter Versuch
Erst in ihrer zweiten Fassung von 1890 erlebte die Achte eine umjubelte Uraufführung. Die Spieldauer von 80 Minuten war damals ein Novum. Und bis heute ist jede Aufführung dieser imposanten und vielschichtigen Sinfonie für Orchester wie Publika zutiefst berührend und herausfordernd zugleich.
"In unserer modernen Welt sind wir ständig und unmittelbar von Informationen umgeben, Social Media, wir alle haben Smartphones. Bruckners Musik ist etwas anderes, sie erfordert Geduld, eine meditative Annäherung an die Welt - aber gerade deswegen brauchen wir sie, mehr denn je", findet Andrew Manze, der Chefdirigent der NDR Radiophilharmonie.
Moderation: Friederike Westerhaus
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