NDR Elbphilharmonie Orchester
Freitag, 25. Februar 2022, 20:00 bis
22:00 Uhr

Als Chefdirigent hat er das damalige NDR Sinfonieorchester zu internationalem Ruhm geführt. Seine Einspielungen der Sinfonien von Anton Bruckner wurden von Kritikern und Publikum gleichsam gefeiert. 1982 machte ihn das NDR Sinfonieorchester zum Chefdirigenten. Da war der 1912 in Elberfeld im östlichen Rheinland geborene Günter Wand bereits 70 Jahre alt.
Eine erstaunliche Alterskarriere
Es wurde eine erfolgreiche Partnerschaft. Bis 1991 blieb Günter Wand Chefdirigent des damaligen NDR Sinfonieorchesters und bis zu seinem Lebensende Ehrendirigent des Orchesters. Diese zweite Karriere führte Wand erstmals in die USA. Auch dort feierte er große Erfolge.
Wand und Bruckner - eine Marke
Bereits als Generalmusikdirektor und Leiter der Gürzenich-Konzerte in Köln spielte Günter Wand sämtliche Bruckner-Sinfonien ein. Die Musik Bruckners begleitete ihn ein Leben lang. Es war der Drang zur absoluten Werktreue, der zwar manchen Orchestermusiker an den Rand einer Nervenkrise brachte, doch der im Konzert zu herausragenden Ergebnissen führte. Wand überließ nichts dem Zufall. Orchesterpassagen wurden so oft geprobt und so oft wiederholt und noch einmal gespielt, bis er zufrieden war. Deshalb genügten im Konzert nur schlichte Dirigierbewegungen: das Orchester wusste, was er wollte.
"Ganz gewiss gehöre ich nicht zu den Pultstars, die sich ständig selber zelebrieren müssen. Und wenn ich von der Kritik als deren Gegentyp bezeichnet werde, so bin ich damit einverstanden", sagte Günter Wand einmal zu seinem Biografen Wolfgang Seifert.
Zwei legendäre Aufnahmen
Aus Anlass des 20. Todestags von Günter Wand sendet NDR Kultur zwei Schätze aus dem NDR-Archiv. Im letzten Jahr seiner Chefdirigentenzeit führte Günter Wand zusammen mit dem damaligen NDR Sinfonieorchester Schuberts "Unvollendete" in der Hamburger Musikhalle (heute Laeiszhalle) auf. Rund zehn Jahre später dirigierte Wand Bruckners unvollendete neunte Sinfonie in der Lübecker Musik- und Kongresshalle. Es war eines der letzten Konzerte des "großen Alten", wie ihn die Mitglieder des NDR Sinfonieorchesters liebevoll und mit hoher Achtung nannten.
Eine Sendung von Stephan Sturm.
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