Sendedatum: 29.09.2017 | 15:20 Uhr
1 | 11 Jedes Jahr nutzen zahlreiche Besucher die Gelegenheit, eine Moschee von innen zu sehen, mit Muslimen ins Gespräch zu kommen und mehr über die Glaubensinhalte des Islam zu erfahren. Organisiert wird dieser Tag vom Koordinierungsrat der Muslime (KRM), einem Zusammenschluss der vier größten islamischen Organisationen in Deutschland. Das Motto in diesem Jahr: "Gute Nachbarschaft - Bessere Gesellschaft".
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2 | 11 Für Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrates der Muslime, ist der "Tag der offenen Moschee" eine Erfolgsgeschichte: "'Der Tag der offenen Moschee' ist inzwischen deutsche Tradition, an der sich Hunderttausende jährlich beteiligen. Muslime zeigen ihre Solidarität und ihren Respekt gegenüber ihrem Land, indem insbesondere an diesem Tag der Dialog und das Gespräch miteinander praktiziert wird. Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, für den Abbau von Vorurteilen, den Frieden und Zusammenhalt in der Gesellschaft einzustehen."
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3 | 11 Auch Halime Cengiz, Vorsitzende des DITIB Landesfrauenverbandes Niedersachsen und Bremen, findet, dass dieser Tag heute wichtiger denn je ist: "Politiker entscheiden über Gesetze, etc., die Menschen müssen all das mit Leben füllen. Denn nur wenn Menschen aufeinander zugehen, können sie Vorurteile abbauen und Vertrauen aufbauen. Der DITIB Landesverband ist und bleibt transparent, offen und legt großen Wert auf gutes Miteinander. Deshalb meine ich, solche Tage sollte es öfter geben als nur einmal im Jahr."
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4 | 11 Fatih Mutlu, Vorsitzender der Schura Schleswig-Holstein, hat die Erfahrung gemacht, dass dieser Tag dazu beitragen kann, Vorurteile abzubauen: "Leider gibt es bei einigen Menschen noch Vorbehalte, in eine Moschee zu gehen. Die Moschee ist ein religiöser Raum. Wir laden jeden ein, sich selbst davon ein Bild zu machen. 'Gute Nachbarschaft - Bessere Gesellschaft', das Motto in diesem Jahr, kann nur durch erlebten Dialog wie dem 'Tag der offenen Moschee' gelingen. Moscheen können jeden Tag besucht werden."
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5 | 11 Freitagsgebet in der Muhajirin Moschee in Hamburg. Sie ist eine von schätzungsweise rund 2.800 Moscheen in Deutschland. Inzwischen gibt es neben den "Hinterhofmoscheen" immer mehr repräsentative Gotteshäuser. Auch die Gemeinde der Muhajirin Moschee nimmt regelmäßig am "Tag der offenen Moschee" teil.
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6 | 11 Mehdi Aroui, Unternehmer und Mitglied der Muhajirin-Moschee, hat beobachtet, dass sich im Laufe der Jahre nur wenig geändert hat: "Ich sehe, dass Freunde und Nachbarn jedes Jahr wiederkommen. Die Resonanz von der nichtmuslimischen Gesellschaft ist relativ bescheiden. Es gibt diesen allgemeinen Vorwurf: 'Öffnet Euch' - wir öffnen uns dann und es antwortet keiner. Das ist schade. Wir machen einen Mordsaufwand, um die Leute willkommen zu heißen mit allem Kulinarischen, den Projektvorstellungen, etc. - aber es sind wenige, die kommen."
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7 | 11 Die Osnabrückerin Therese Aniol begleitet bei der Caritas Freiwillige in der Flüchtlingshilfe und hat am "Tag der offenen Moschee" teilgenommen: "Sowohl Christen als auch Muslime besuchen Gebets- oder Gottesdienstveranstaltungen, wo man sich an unterschiedlichen Orten trifft. Der 'Tag der Offenen Moschee' kann ein Neubeginn sein, um sich auf Augenhöhe zu begegnen, kennenzulernen und anzunähern."
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8 | 11 Moscheeführungen, Ausstellungen, Filmvorführungen, Büchertische - Besucher erwartet ein vielfältiges Angebot. Auf dem Foto ist Daniel Abdin zu sehen, der Vorstandsvorsitzende der Al-Nour Moschee in Hamburg. Am "Tag der offenen Moschee" 2016 hielt er in der ehemaligen evangelischen Kapernaum Kirche einen Vortrag über deren Umbau zu einer Moschee.
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9 | 11 Daniel Abdin, Vorsitzender der Hamburger Al-Nour-Gemeinde, wünscht sich, dass die meisten deutschen Moscheen jeden Tag einen "Tag der offenen Moscheen" anbieten: "Und ich wünsche mir auch, dass die Mehrheit der Bevölkerung, egal welcher Religion sie angehören, daran Interesse zeigt und das Angebot annimmt, sich über ihre Mitbürger, gerade zum gegenwärtigen Zeitpunkt, zu informieren. Es ist eine Art Präventionsarbeit gegen Radikalisierung, Extremismus, Islamfeindlichkeit, Ausgrenzungen und Diskriminierungen."
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10 | 11 Wolfgang Reinbold, Islambeauftragter der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, besucht seit vielen Jahren regelmäßig den "Tag der offenen Moschee": "Wer noch nie in einer Moschee gewesen ist, hat am 'Tag der offenen Moschee' die Gelegenheit, dies nachzuholen. Viel mehr als einen solchen ersten Kontakt leistet der Tag nach meinen Erfahrungen bisher nicht. Das liegt nicht zuletzt daran, dass der Termin ungünstig ist. Will man den 'Tag der offenen Moschee' stärken, sollte man einen anderen Termin suchen."
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11 | 11 Nushin Atmaca, Vorsitzende des Liberal-Islamischen Bundes, ist überzeugt: "Dieser Tag ist ein wichtiges Signal, dass sich die muslimische Minderheit nicht verschließt, sondern ihre Türen öffnet, um zur Einheit dieses Landes und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beizutragen. Wundervoll wäre es, wenn wir irgendwann einmal eines solchen Tages nicht mehr bedürfen: dann nämlich, wenn Musliminnen und Muslime ein selbstverständlicher Teil der deutschen Gesellschaft sind."
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