Chormusik
Mittwoch, 23. März 2022, 21:14 bis
22:00 Uhr
"Dieses Werk ist ein Liebeslied. Dieses einzige Wort reicht, um die Sänger durch die Interpretation des Gedichts und der Musik zu leiten." (Olivier Messaein) Sämtliche Liebespaare der Musikgeschichte ruft Olivier Messiaen in seinem fünfteiligen Liederzyklus "Cinq Rechants" an: Tristan und Isolde, Orpheus und Eurydike, Brangäne, Merlin und Viviane und auch ein Liebespaar, das wie in Marc Chagalls Bildnis zu den Sternen fliegt.
"Dieses Werk ist ein Liebeslied"
Messiaen selbst hat die Texte geschrieben teils in einer Phantasiesprache, die ganz auf das Klangmalerische abzielt. Seine 1948 komponierten "Cinq Rechants" sind ein technisch anspruchsvoller Liederzyklus durch die komplexe Rhythmik, Intonation und Lautmalerei. „Präziser und wirkungsvoller kann man den revolutionären Reichtum dieser Liederlieder nicht singen, sprechen, schwingen und klingen lassen" urteilte die Musikzeitschrift "Fono Forum" über die im Oktober 2021 entstandene Aufnahme des Kammerchor Stuttgart.
Bearbeitungen von Clytus Gottwald von Liedern von Debussy und Mahler

Zu den Messiaen-Liedern, darunter auch sein "O sacrum convivium", das der französische Komponist einige Jahr vor den "Cinq Rechants" schrieb, reihen sich weitere französisch-sprachige Lieder, die Clytus Gottwald für Chor a cappella bearbeitet hat: "Les Angélus" und "Des pas sur la neige" von Claude Debussy ebenso wie "Ich bin der Welt abhanden gekommen" aus Mahlers Rückert-Liedern. Letzteres hat Clytus Gottwald, selbst Komponist, für 16 Stimmen gesetzt. Debussys "Les Angélus" von 1891 - im Original für Sopran und Klavier nach einem Text des belgischen Romantikers Grégoire Le Roy - erklingt sechsstimmig, und für die Chorbearbeitung von Debussys Klavierstück "Des pas sur la neige" aus seinen 1910 komponierten "Préludes" hat Clytus Gottwald Texte von Mallarmé und Rilke kombiniert, die ihm zur Illustration der Klänge passend schien.
Eine Sendung von Chantal Nastasi.
