So war das SHMF 2022: Entspannt, bunt und fröhlich
Am Wochenende endet das Schleswig-Holstein Musik Festival. Dann werden rund 200 Konzerte an über 60 verschiedenen Orten gespielt sein. Trotz weggefallener Corona-Beschränkungen gab es eine Menge Herausforderungen.
Das 37. Schleswig-Holstein Musik Festival blickt auf eine erfolgreiche Saison zurück: Für die 203 Konzerte und Veranstaltungen wurden rund 165.000 Karten verkauft. Mit einer Auslastung von 84 Prozent hatte das Festival 123 Spielstätte an 65 Orten in Schleswig-Holstein, Hamburg, Süddänemark und dem nördlichen Niedersachsen bespielt. 114 Veranstaltungen waren ausverkauft.
Brahms in vielen Facetten beim SHMF
Bei dem Eröffnungskonzert in der Musik- und Kongresshalle in Lübeck mit dem Pianisten Igor Levit und dem NDR-Elbphilharmonie Orchester ging noch alles glatt. Brahms stand auf dem Programm. Besonders wichtig war es für Festival-Intendant Christian Kuhnt den Schwerpunkt-Komponisten in vielen verschiedenen Facetten zu zeigen.
Brahms klassisch, aber auch elektronisch, wie von der Münchener Jazzrausch Big Band. "Deswegen haben wir auch waschechte Unterhaltungsmusik zu dieser seriösen und ernsten Musik von Brahms gestellt. Es kam Heidi Kabel zu Wort, Freddie Quinn genauso wie Kammermusik von Brahms und das hat der Musik dieses Meisters gut getan, auch mal aus diesem teilweise musealen Kontext der Musik herausgehoben zu werden," sagt der SHMF-Chef Kuhnt.
Einzigartiges Festival durch verschiedene Musikstile
Doch nicht jedes Konzert lief so wie es eigentlich geplant war. Es gab gecancelte Flüge, Corona-Erkrankungen und fehlende Koffer zum Beispiel wie bei Gregory Porter und Porträtkünstler Omer Meir Wellber - da musste kurz vorm Auftritt noch mal eingekauft werden. Improvisation war gefordert - vom ganzen Team um Christian Kuhnt: "Jeden Tag mussten wir improvisieren und tatsächlich gab es jeden Tag irgendwas und manchmal eben auch Corona und das ist eben auch so, als würde man neben diesem Festival noch ein Zweites organisieren und planen und das geht natürlich auch an den Kolleg*innen, nicht vorbei, die an ihre Substanz gehen."Auf den Bühnen merkte man davon nichts.
Es war ein entspanntes Festival, ein buntes Festival und ein fröhliches Festival. Einzigartig durch die verschiedenen Musikstile und die unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstler. Deswegen hat Christian Kuhnt auch Künstler wie Danger Dan eingeladen: "Wir sind die einzige Band, die dieses Jahr auf klassischen Musikfestivals und den großen Punk-Festivals spielen kann, ohne klassische Musik oder Punk zu machen und das halte ich doch für ein spannendes Abenteuer." Dem Publikum hatte der Auftritt des klavierspielenden und sanften Rappers gefallen.
Mega Finale mit der NDR-Radiophilharmonie
Die Begeisterung und die Sehnsucht nach Kultur war zu spüren, strahlt Kuhnt. Egal ob Hélène Grimaud, Tom Jones, Sabine Meyer oder auch Porträtkünstler Omer Meir Wellber. Über 200 Konzerte, acht Wochen Festival in ganz Schleswig-Holstein und jetzt zum Abschluss ein mega Finale mit der NDR-Radiophilharmonie und allen vier Brahms-Sinfonien. Zudem gibt es noch den offiziellen Abschluss mit dem NDR-Vokalensemble und dem NDR-Elbphilharmonie Orchester und der amerikanischen Oper Porgy and Bess in Kiel.