Festspielfrühling Rügen 2021 wird in den Herbst verlegt
Der Festspielfrühling Rügen 2021 findet statt - allerdings erst im Herbst. Unter der künstlerischen Leitung des Armida-Streichquartetts wird es rund 20 Konzerte geben.
Deutschlands größte Insel im Frühjahr - das ist die Zeit für den Festspielfrühling Rügen. Seit 2012 gibt es das kleine Klassikfestival der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Doch wegen der Corona-Pandemie musste bereits im vergangenen Jahr der Festspielfrühling abgesagt werden und auch 2021 wird das Musikfestival nicht wie geplant stattfinden. Allerdings haben die Organisatoren bereits eine Alternative geplant.

Statt im März dieses Jahres werden nun im Oktober 2021 die Musikerinnen und Musiker des Armida-Streichquartetts als künstlerische Leiter zum Festival nach Rügen einladen. "Fast alle Künstler haben Zeit gefunden, in diesem Zeitraum mit uns auf Rügen zu sein. Allen voran natürlich das Armida Quartett, das die künstlerische Leitung innehat", sagt Ursula Haselböck, die Intendantin der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern. Es sei ein schönes und sehr wichtiges Zeichen, dass sie diesen Festspielfrühling zu einem Festspielfrühlingherbst machen könnten. "Wir hoffen, dass uns möglichst viele Besucher auf die wunderschöne Insel Rügen folgen".
Festspielfrühling Rügen: Pianist Kit Armstrong spielt Eröffnungskonzert

Neben dem Armida Quartett haben sich auch zahlreiche weitere Künstler bereit erklärt, nun eben im Oktober nach Rügen zu kommen: Kit Armstrong wird das Eröffnungskonzert spielen. Nils Landgren wird wieder dabei sein. Es sei nicht selbstverständlich in Zeiten wie diesen, dass all diese Künstler verpflichtet werden konnten. "Aber sie sind alle dabei. Das Programm wird mit kleinen Abänderungen im Herbst stattfinden können", freut sich Haselböck. Darüber hinaus werden dann unter anderen die Sängerinnen Etta Scollo sowie Lotte Betts-Dean, der Cellist Eckart Runge und der Schlagzeuger Johannes Fischer beim Festspielherbst dabei sein, der größtenteils identisch mit dem geplanten Festspielfrühling ist. Neu hinzu kommt eine musikalische Lesung mit der Schauspielerin Martina Gedeck und dem Pianisten Sebastian Knauer am 23. Oktober in Putbus.
Armida Quartett freut sich auf viele Konzerte
Insgesamt sind wieder mehr als 20 Konzerte geplant, der Großteil mit dem Armida Quartett. Bereits bei der Vorstellung des ursprünglichen Programms im vergangenen Juli betonte der Violinist Martin Funda: "Es ist natürlich eine Ehre und eine ganz tolle Aufgabe. Das ist auch das, was man sich als Ensemble wünscht zu sagen: Wir sind an einem Ort oder in einem besonderen Land unterwegs und haben die Möglichkeit das zu konzipieren, worauf wir Lust und Laune haben. Wir können Dinge neu auszuprobieren. Das ist etwas absolut Besonderes. Wir freuen uns, dass das so ein ganz kompaktes Festival ist."
Intendantin Haselböck hofft auf viele Zuschauer
Dass dieser Festspielfrühling ausnahmsweise zu einem Herbst wird, ist für Ursula Haselböck nicht selbstverständlich: "Die Corona-Pandemie dauert jetzt ein Jahr. Es drängt sich alles nach hinten. Es sind so viele Absagen. Natürlich versuchen alle, Konzerte zu verschieben. Der Herbst 2021 ist in den meisten Terminkalendern wahnsinnig voll und gedrängt. Wir hoffen natürlich, dass bis dahin Corona soweit der Garaus gemacht wurde und an alle ein Impfangebot ausgesprochen wurde, dass die Konzerte voll bestuhlt und in vollem Ausmaß stattfinden können."
Und ein bisschen Glück, so die Intendantin, half auch bei der Verschiebung: "Ich glaube, dass wir ein sehr gutes Einverständnis mit den Künstlern haben und uns in den vergangenen Jahren eine vertrauensvolle Basis erarbeiten konnten." Das habe man in der gesamten "Pandemieplanung" gemerkt. Der einfachste Weg wäre gewesen abzusagen. "Aber, die Künstler merken, dass wir veranstalten wollen, dass wir auch den Künstlern die Gelegenheit geben aufzutreten." Dieses Vertrauen mache sich jetzt bezahlt.
Für die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern waren die vergangenen zwölf Monate seit der Absage des Festspielfrühlings 2020 keine leichten, sogar der Festspielwinter fiel komplett aus. Auch das für den 16. März geplante Konzert mit dem Pianisten Rudolf Buchbinder wird verschoben. Der Österreicher soll nun mit einem Beethoven-Abend im Oktober in der Neubrandenburger Konzertkirche auftreten.
