"Planet or Plastic?" in Oldenburg: Die Schau in der Gleis-Brache
Im Gleispark neben dem Oldenburger Bahnhof ist die Schau "Planet or Plastic?" zu sehen. Die Wanderausstellung von der National Geographic Society thematisiert unseren Umgang mit Plastik.
Eine unscheinbare Stahltreppe mit Gitterstufen führt nach oben auf die Höhe der Schienen neben dem Oldenburger Bahnhof. Oben angekommen wird es überraschend: Einige Container sind zu einer Art Dorf angeordnet. Dazwischen Tische und Bänke, eine Gastronomie direkt neben den Schienen des Oldenburger Bahnhofs. Daneben liegt die alte Gleishalle, eine leerstehende Industriehalle mit alten Gleisbetten. Alles wirkt marode, improvisiert und unfertig - für Claus Spitzer-Ewersmann von der Agentur Mediavanti ein perfekter Ort für eine Ausstellung.
Schau "Planet or Plastic?" erweckt Brache zu neuem Leben
"Wir reden ganz viel über Recycling und darüber, dass man wertvolle Rohstoffe nicht wegschmeißen soll", sagt Spitzer-Ewersmann. "Da ist so ein Ort gut geeignet, der durch so eine Veranstaltung ein zweites Leben bekommen kann. Das hier ist über lange Jahre eine Brache gewesen, die wir jetzt zu neuem Leben erwecken."
Lange Metallzäune teilen einen Rundgang durch die Halle ab. Daran hängen nebeneinander 70 großformatige Fotografien, Infotafeln und Grafiken. Anschaulich zeigt der Rundgang in beeindruckenden Bildern, wo Plastik genutzt wird, wo es vielleicht ersetzbar wäre, was mit dem Müll passiert und welche Kunststoffe tatsächlich wiederverwendet werden. Das alles ist gut verständlich und unterhaltsam, freut sich Christina Barilaro vom Landesmuseum Natur und Mensch.
Plastik als Müll: Fotos sollen Emotionen wecken
"Die Bilder sind bedrückend und zum Teil beängstigend, aber auch farbenfroh, bunt und hoffnungsvoll", meint Barilaro. "Man kann mit diesen Fotos Emotionen wecken. Das finde ich sehr gelungen und deswegen freuen wir uns, dass wir die Ausstellung hier zeigen können."
Auf einem Foto hängt quietschbuntes Plastikspielzeug in überbordender Fülle von den Wänden in einem asiatischen Straßenladen. Daneben hängt ein Bild von einer schmutzig rosafarbenen Badesandale, die in einem Fluss schwimmt. Man sieht weiße, traumhafte Sandstrände, die leider voller Plastikmüll sind. Auf einem anderen Bild stapft ein Mädchen durch eine Müllhalde und sortiert für den Lebensunterhalt Plastikflaschen. Es sind kunstvolle und berührende Fotografien ganz unterschiedlicher Fotografen.
Ausstellung erstmals in Deutschland zu sehen

"Die Fotografen haben großartige Arbeit geleistet und ganz besondere Momente eingefangen", so Ausstellungsmacher Spitzer-Ewersmann. "Ich habe gerade die Schildkröte vor Augen, die sich in Fischernetzen verfangen hat und genau in diesem Moment den Fotografen anschaut. Das ist ein Glücksfall für das Foto, aber auch eine Chance, um die Besuchenden hier emotional zu packen."
Fotografiert wurden auch Kunstwerke aus Müll und Alltagsgegenstände, wie ansprechend arrangierte, stark vergrößerte Plastikzahnbürsten. Diese Schau war schon in Singapur, Irland oder Kalifornien zu sehen, in Deutschland allerdings bisher noch nicht.
"Einen Weg finden, mit dem Thema umzugehen"
Die Biologin Barilaro hofft, dass die Besucher Anregungen mitnehmen für ihren Alltag: "Wir haben die Hoffnung, dass wir den Menschen das, was die Wissenschaft herausfindet, durch unsere Museumsarbeit niedrigschwellig vermitteln können. Und dass die Leute etwas mit nach Hause nehmen und für sich einen Weg finden, mit dem Thema umzugehen."
"Planet or Plastic?" in Oldenburg: Die Schau in der Gleis-Brache
Die Wanderausstellung von der National Geographic Society thematisiert unseren Umgang mit Plastik.
- Art:
- Ausstellung
- Datum:
- Ende:
- Ort:
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Gleispark Oldenburg
Bundesbahnweg
26122 Oldenburg - Preis:
- Regulär 10 Euro, ermäßigt 8 Euro, Jugendliche (ab 16 Jahre) 8 Euro, Kinder (7 bis 15 Jahre) 5 Euro, Kinder bis 6 Jahre: freier Eintritt
- Öffnungszeiten:
- Dienstag 10 bis 19 Uhr, Mittwochs bis Sonntag 10 bis 20 Uhr, Montag geschlossen
