Nach Anzeige von Peta: Kunstmuseum Wolfsburg nimmt Stellung
Die Tierrechtsorganisation Peta hat das Kunstmuseum Wolfsburg wegen Tierquälerei angezeigt. In einer Installation von Damien Hirst schlüpften in einem Glaskasten Hunderte Fliegen, die anschließend im Licht einer elektrischen Fliegenfalle getötet wurden. Nach der Anzeige, die bereits im April stattfand, hat das Veterinäramt Wolfsburg das Museum vewarnt, die Installation wurde mittlerweile beendet.
Ausstellung sollte auf Auswirkungen von künstlichem Licht hinweisen

Museumsdirektor Andreas Beitin sagte der "Braunschweiger Zeitung", man habe gedacht, dass Fliegen nicht unter das Tierschutzgesetz fallen. Im Interview mit NDR Kultur fügte er hinzu: "Es ist eigentlich so, dass wir den Eindruck hatten, dass sie nicht für die Kunst sterben, sondern im Grunde genommen für andere Insekten ihr Leben lassen." In der Ausstellung gehe es auch um Lichtverschmutzung, die im Tierreich bedrohliche Auswirkungen hat: "Wir haben in der begleitenden Publikation einen Text einer Biologin, die einen negativen Einfluss von künstlichem Licht auf das Tierreich beschreibt. Es sterben jede Nacht Millionen von Insekten an Straßen- und an Hausbeleuchtungen - darauf wollten wir hinweisen und haben das als gerechtfertigt empfunden, wenn wir einmalig diese Arbeit von Damien Hirst mit Fliegenmaden befüllen."
"Tiere zu töten, hat nichts mit Kunst zu tun"
In ihrer Pressemitteilung äußert sich Peter Höffken, Fachreferent bei Peta, zu dem Fall: "Tiere zu töten, hat nichts mit Kunst zu tun. Es zeigt lediglich die Überheblichkeit von Menschen, die für ihre eigenen Interessen buchstäblich über Leichen gehen. Wir sind dankbar, dass die Behörde den Verantwortlichen ihre Grenzen aufgezeigt hat, auch wenn wir uns eine rechtliche Ahndung der sinnlosen Tötungen in Wolfsburg gewünscht hätten."
Nach der Kritik, die auch im Internet heiß lief, erklärte Museumsdirektor Andreas Beitin: "Es ist klar, dass wir die Installation von Damien Hirst in Zukunft nicht mehr zeigen werden. Wir werden mit ihm Kontakt aufnehmen (...) und werden versuchen, mit dem Künstler eine einvernehmliche Lösung zu finden, dass wenn wir das Werk doch noch einmal ausstellen sollten, wir das dann ohne lebende Fliegen machen."
