"Sörensen am Ende der Welt": Lesung mit Bjarne Mädel in Hamburg
Die beiden Schöpfer der Figur Sörensen, Bjarne Mädel und Sven Sticker, haben im Deutschen Schauspielhaus in Hamburg gelesen. Das Publikum hat ihnen anderthalb Stunden zu Füßen gelegen.
Ein Hauptkommissar der an einer Angststörung leidet und in der norddeutschen Provinz ermittelt. Die Idee von Sven Sticker ist als Hörspiel, als Buch und im Fernsehen erfolgreich in Serie gegangen. Der erste Band "Sörensen hat Angst" wurde sofort verfilmt. Für das Drehbuch hat Sven Stricker und Bjarne Mädel, als Sörensen-Darsteller, den renommierten Grimme-Preis gewonnen.
Große Bühne bei "Sörensen am Ende der Welt" für Mädel und Sticker
Die ganz große Bühne im größten Sprechtheater Deutschlands ist gerade richtig für die beiden, die sich dazu noch überlebensgroß an die Rückwand projizieren lassen. Beide wollen natürlich nur spielen - die geübten Vorleser und Hörbuchsprecher. Autor der eine, Regisseur und Schauspieler der andere. Sie führen uns launig in den erfundenen Ort Katenbüll, irgendwo an der Nordsee.
"Sörensen pfiff durch die Zähne. Es rutschte ihm so heraus. Obwohl er wusste, dass man keine Namenswitze machte, auch keine nonverbalen. Und schon gar nicht er, wenn man seinen streng gehüteten Vornamen bedachte. 'Sehr lustig', sagte Sieke Pfeiffer tonlos. Übertriebenen Respekt legt sie schon mal nicht an den Tag."
Sieke Pfeiffer ist die neue Praktikantin. Im Polizeirevier von Katenbüll müssen sie erst noch warm werden mit der leicht verstörten neuen Kollegin.
Mädel und Stricker spielen mit den Zuschauern
Hauptkommissar Sörensen, dessen Vornamen niemand kennt, angeblich nicht einmal Autor Sven Stricker, ist ja auch verstört. Deshalb hat er sich aus Hamburg hierher versetzten lassen, um seine Ruhe zu haben. Und dann das. Schon wieder ein Mord.
Sörensen regt sich leicht auf. Über alles. Von Ängsten geplagt, und darum leicht erregbar. Bjarne Mädel spricht seine Rolle auch hier auf der Bühne so, wie er sie im Film spielt. Da der Schauspieler neben dem Autor der Vorlage sitzt, spielen sie auch noch ein Spiel mit den Zuschauern ihr Verwirrspiel: "Du bist ja gar nicht Jennifer, du bist ja Sörensen."
Publikum liegt ihnen anderthalb Stunden zu Füßen
Sörensen verrennt sich - eigentlich immer. Hilflos und verwirrt, wenn er einer Kollegin gegenüber steht. Er hadert mit sich und der Welt. Aber er ermittelt auch. Autor Sven Stricker und sein Schauspieler Bjarne Mädel buhlen von der Bühne platt, aber charmant ums Publikum, das ihnen gute anderthalb Stunden zu Füßen liegt. Ein Zuschauer meint: "Sie sind natürlich ein eingespieltes Team und genießen es sichtlich. Sie wollen selber ihren Spaß haben." Am Schluss gibt es eine Riesenschlange am Büchertisch wo Autor und Schauspieler signierten.