Fundus Theater in Hamburg: Stresstest für das neue Haus
Das Fundus Theater ist das Kindertheaterhaus für alle Generationen. Nun hat es sein frisch bezogenes Haus in Hamburg-Hamm für eine Generalprobe geöffnet.
Auf der neuen Bühne des Fundus Theaters, werden nicht einfach fertige Stücke für Kinder gespielt, nein. Dort können sie selbst mitmachen, miterfinden, mitforschen. Zwölf völlig abgefahrene Ideen von Hamburger Schulklassen werden an diesem Tag zu: Theater!
Da gibt es einen magisch bewegten Stuhl, der bellen kann, da gibt es auch Splatter-Szenen, einen Geköpften im Grusellicht. Große Begeisterung bei den jungen Theaterbesuchern: "Ich fand diese Art Lichtshow sehr toll, vor allen Dingen mit diesen reflektierten Bodenflächen total cool." Tief im Meer wird nach einem Schatz gesucht, neonfarbene Quallen schweben durch den schwarzen Raum, blaue Lichtflecken huschen über Boden und Wände. Und ein Zuckerwald wird von der Seite hereingetragen, Büsche und Bäumchen, an den Ästen baumeln Zuckerstangen: Natürlich dürfen die Kinder zugreifen.
Fundus Theater einen Tag im Belastungstest
Die Performer und Performerinnen verwandeln die Ideen mit leichter Hand in Bühnenzauber. Die Künstlerische Leiterin des Fundus Theaters, Sybille Peters, nennt den Tag eine Belastungsprobe. Alles soll mal ausprobiert werden: "Es war ganz toll, es ist eigentlich das Ende der Baustelle. Wir sind jetzt soweit, dass wir in der neuen Bühne öffentlichen Proben abhalten können. Das Ergebnis ist großartig, weil ich wirklich den Eindruck hab, dass wir hier mit relativ schnellen Mitteln eine Ästhetik herstellen können, wo die Kinder ihre Sehgewohnheiten und Wünsche wiederfinden und auch nochmal übertroffen sehen."
Eine Idee der Kinder grenzt schon an Polit-Satire. Ein Bällebad, in dem ein Clown, ein Kind und eine Politikerin, heute Lisa Kern von den Grünen, sich über den Klimawandel unterhalten. Auch Kultursenator Carsten Brosda wäre bereit fürs Bällebad: "Ich würde mich liebend gerne ins Bällebad setzen, ich habe schon überlegt, ob ich in die nächste Bürgerschaftssitzung ein paar Bälle mitbringe und sie bei geeigneter Gelegenheit ins Plenum werfe! Aber ich befürchte, ich werde wegen unparlamentarischen Handlungen des Saales verwiesen, aber die Idee ist reizvoll."
Vernetzung im Viertel
Das neue Haus steht, wie könnte es passender sein, am Platz der Kinderrechte, nur ein paar Meter von der U-Bahn Burgstraße - einige Meter erhöht über dem Sievekingdamm. Carsten Brosda freut sich auf die neue, leere Bühne, in der vieles möglich ist: "Vor meinem geistigen Auge sehe ich zuerst mal glänzende Kinderaugen. Man kommt in diesen Raum rein, und man merkt sofort: Wenn ich hier spiele, kann was entstehen, was vorher nicht da war. Diesen Moment erleben zu dürfen: Ich denke mir was aus und das wird Wirklichkeit, ich glaube, darum geht es. Das kann hier passieren und hoffentlich von hier aus in die ganze Stadt strahlen."
Das Fundus Theater will sich mit dem Viertel vernetzen. Hier, in dieser großen Zauberkiste mit rund 200 Plätzen, erzählen Kinder ihre eigenen Geschichten, werden ihre Fragen gehört. Und so sind die Kinder am Ende begeistert: "Ich fands supertoll: Wir durften unsere eigenen Ideen mit reinbringen, und dann konnten wir gucken, wie unsere Entwürfe ausgesehen haben, und das fand ich halt superschön."
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