Flensburg: Festival FolkBaltica beginnt
Kein Musiker, sondern ein Tänzer als Hauskünstler - dieses Experiment wagt das Festival FolkBaltica in diesem Jahr. Hallgrim Hansegård kommt aus der Tradition des Halling, ein norwegischer Volkstanz aus der Region nahe Jotunheimen.
Jetzt ist er bald da - der Mann, dessen Markenzeichen es geworden ist, mit einem athletischen Sprung mit dem Fuß einen Hut von einer überkopf hoch hängenden Stange zu kicken. Natürlich darf diese choreografische Komponente auch nicht beim großen Eröffnungskonzert fehlen, bei dem Hallgrim Hansegård am Freitag in Sonderburg und Sonnabend in Husum tanzt. Die Hauptperformance wird dann aber am Donnerstag kommender Woche in der Halle der Flensburger Robbe & Berking Yachtenwerft laufen. "In diesem Gebäude planen wir eine spezielle Performance mit Musikern und Tänzern des Ensembles Frikar. Der Percussionist Terje Isungset wird die Musik komponieren. Wir sind auf der Suche nach Tanz und Instrumenten, die vielleicht vor 1.000, 2.000, 3.000 Jahren benutzt wurden. Aber wir versuchen, neue Formen von Klang und Bewegung zu entwickeln, etwa mit Schlagzeug, Steinen und Holz, und Wege, wie man die Seele durch den Körper singen lassen kann." Harald Haugaard, der künstlerische Leiter der FolkBaltica, ist auf diesen Leckerbissen schon gespannt. "Diese Vorstellung hat auch einen Titel bekommen - GANDR. Und das wird eine physische Reise vom Dunklen gegen das Licht."
34 Konzerte bei der FolkBaltica - das ist neuer Rekord
Mit der umfangreichen Bühnenbeleuchtung sind die Techniker diesmal besonders gefordert. 34 Konzerte an 30 Orten von Kiel bis Apenrade - das ist ein neuer Rekord. Ganz besonders freut sich Haugaard auf ein neues Format: Das Salonkonzert auf Schloss Augustenborg in Dänemark mit Milla's Nordic Lights, das sind vier Frauen aus Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden. Und auch ein großer Name aus der deutschen Liedermacherszene ist wieder dabei: Gisbert zu Knyphausen, der zusammen mit dem Pianisten Kai Schumacher Schubert-Lieder interpretiert.
Zusammenarbeit mit dem Europäischen Song Contest
Sogar der Europäische Song Contest, nicht zu verwechseln mit dem Eurovision Song Contest, ist ins FolkBaltica-Programm gerutscht. Dass beides zeitgleich läuft, ist tatsächlich Zufall. Der Unterschied: Beim Europäischen Songcontest mit zwei Veranstaltungen am Mittwoch und Freitag in der kommenden Woche in Tondern geht es um die europäischen Regional- und Minderheitensprachen wie Friesisch, Katalanisch oder Plattdeutsch. "Und da haben wir auch eine Zusammenarbeit: Konzerte mit der Gruppe Tüdelband, ein plattdeutsches Duo. Sie machen beim Songcontest und auch beim restlichen FolkBaltica-Programm mit. Das heißt: Sie werden auch in Flensburg beim Abschlusskonzert sein. Und zwei andere Konzerte machen sie auch. Außerdem machen wir drei Inselkonzerte mit Musik der Wattenmeerinseln Fanö, Römö und Föhr."
Für alle Konzerte der FolkBaltica, die vom 6. bis zum 15. Mai stattfinden, sind noch Tickets erhältlich. Für die kleineren Veranstaltungen wird es allerdings schon knapp.
