Das Werbebild des Imperial Theaters für die Produktion "Dracula" © Screenshot

Vorbereitungen für "Dracula" im Hamburger Imperial Theater laufen

Stand: 05.08.2022 07:23 Uhr

"Dracula" ist die aufwendigste Inszenierung, die das Imperial Theater je gemacht hat. Derzeit laufen die Proben im Theater auf der Reeperbahn mit viel Liebe zu Detail. Am 19. August ist Premiere.

von Danny Marques Marcalo

Transsylvanien liegt in Billwerder. Denn hier ist die Werkstatt des Imperial Theaters und hier wird seit einem halben Jahr am Bühnenbild von "Dracula" gearbeitet. Chef Frank Thannhäuser und seine Mitarbeiter Alexander Beutel und Sven Wiehe stehen an einem aufgerichteten Sarg. Innen liegen Überreste eines Skeletts.

Die Bühne wird, wie immer im Imperial Theater, aufwendig. Die Baupläne haben sich die drei zusammen ausgedacht und dann sogar dazu Computermodelle entworfen. Allein drei Tage haben sie damit verbracht, weiße Farbtupfer auf die dunkelblauen Tapeten zu drucken. Die werden dann auf der Bühne stehen, die Tapeten mussten extra eingeflogen werden - aus England. "Es gibt nur einen Importeur in Deutschland, der das organisieren kann", sagt Alexander Beutel. Er hat noch einen kleinen Fetzen in der Hand, der aussieht, wie Wachspapier mit Aufdruck. 20 Meter kosten 250 Euro.

Dracula-Gehilfe sieht unangenehm und beunruhigend aus

Im Theater selbst wird noch in der aktuellen Edgar Wallace-Kulisse von "Die Tür mit den sieben Schlössern" geprobt. Schauspieler Patrick Michel lässt sich vom Chef persönlich schminken. Frank Thannhäuser erklärt warum: "Wir sind ein kleines Haus und müssen so was selber leisten. Außerdem macht es Spaß und der Kollege hat das innerhalb von zwei Wochen alles drauf."

Dracula-Gehilfe Renfield, alias Patrick Michel, wird blass, mit Pusteln im Gesicht und blutunterlaufenen Augen. Auf dem Kopf eine rote Perücke und im Mund verfaulte, künstliche Zähne. Er sieht unangenehm und beunruhigend aus. Das sei nicht so schlimm, wie es aussieht, so Patrick Michel: "Das klingt vielleicht jetzt doof, aber es fühlt sich ziemlich gut an. Gut und richtig für die Figur. Es wäre irgendwie komisch, wenn wir diese Figur so ohne ganz irgendwas spielen würden."

"Dracula": Erinnerungen an die Stummfilmzeit werden wach

Geprobt wird seit drei Wochen. Patrick Michel sitzt dann nicht mehr so entspannt, sondern schleicht im vollständigen Renfield-Kostüm über der Bühne - samt Plastikspinnen auf der Latzhose. Auch Dracula schwebt auf der Bühne herum. Über den, so die Bitte des Theaters, soll nicht zu viel verraten werden.

Er hat viel von Bela Lugosi aus der Stummfilmzeit und dem "Twiligh"t-Sexappeal aus der Gegenwart. Auch Fans der britischen Filme aus den 50er-Jahren werden einiges wiedererkennen. "Dracula" sieht vielversprechend aus. Gerüchteweise haben sich die Anwohner vorsichtshalber schon mal mit Knoblauch eingedeckt.

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Vorbereitungen für "Dracula" im Hamburger Imperial Theater laufen

"Dracula" ist die aufwendigste Inszenierung, die das Imperial Theater je gemacht hat. Am 19. August ist Premiere.

Art:
Bühne
Datum:
Ende:
Ort:
Imperial Theater
Reeperbahn 5
20359  Hamburg
Preis:
ab 21 Euro
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Dieses Thema im Programm:

NDR 90,3 | Kulturjournal | 03.08.2022 | 19:00 Uhr

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Theater

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