"De Bank in’n Park": Ohnsorg-Premiere in Laboe
Das Hamburger Ohnsorg Theater hat im Lachmöwen-Theater in Laboe die Uraufführung des plattdeutschen Stückes "De Bank in’n Park" gefeiert. Das Stück ist Teil der Reihe "Ohnsorg ünnerwegens".
In "De Bank in’n Park" geht es um zwei Männer, Tom und Alex. Bisher kannten sie sich nicht, treffen sich nun zufällig an einer einsamen Bank im Park. Tom sucht dort eigentlich nur fünf Minuten Ruhe, er steckt mitten in einer Sinnkrise. Für Alex ist diese simple Holzbank viel mehr als nur eine Sitzgelegenheit: Er trauert hier um seine Effie. Für ihn hat die Bank eine höhere Bestimmung angenommen. "Se wüllt mi also seggen, dat disse Sitzgelegenheit ut Holt, de in de Öffentlichkeit opstellt wurrn is, dormit de Öffentlichkeit dorop sitten kann - is keen Bank?", fragt Tom.

Zwischen den beiden Männern, gespielt von Marco Reimers und Till Huster, entwickelt sich ein Konflikt um diese Bank. Beide erheben den alleinigen Anspruch darauf. 90 Minuten lang geht es nur darum - die Geschichte ist aber alles andere als langweilig. Ständige überraschende Wendungen, eine unvorhersehbare Entwicklung. Mal urkomisch, dann ganz schön derb und plötzlich tieftraurig.
Intime Atmosphäre im kleinen Theater
Marco Reimers und Till Huster harmonieren dabei bestens, auch, wenn sie sich mal anschreien müssen. Auf der Bühne in Laboe standen sie bisher beide noch nicht, trotzdem fühlen sie sich hier ganz wohl: "De Grötte vun dat Theater is richtig schön, man kann hier so’n beten intimer spelen", sagt Till Huster. Man kann in einem kleineren Theater wie diesem also auch ein bisschen intimer spielen als sonst. Möglich macht dies die Reihe "lütt un lütt": Das sind Stücke, die mit wenigen Darstellern und ohne aufwendiges Bühnenbild nahezu überall gespielt werden können - also auch auf den kleineren Bühnen im ganzen Norden.
"De Bank in’n Park" aus der "Ohnsorg ünnerwegens"-Reihe ist ein sehr modernes Stück - geschrieben von Keir McAllister, ins Niederdeutsche übersetzt von Kerstin Stölting. Mit schwarzem, britischem Humor begeisterte es das Publikum in Laboe - das hat Potential zum Exportschlager für den ganzen Norden. Es muss nur Platz sein für eine Bank auf der Bühne.
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