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Rundgang über den Jüdischen Friedhof Altona

Stand: 24.07.2014 | 14:58 Uhr | Hamburg Journal

Eine Grabsteinreihe auf dem Jüdischen Friedhof Altona © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

1 | 20 Der Jüdische Friedhof Altona zieht Besucher aus aller Welt an. Die ersten Bestattungen fanden hier Anfang des 17. Jahrhunderts statt. Ursprünglich waren es zwei getrennte Friedhöfe: einer für portugiesische und einer für deutsche Juden. Rund 8.000 Grabsteine sind erhalten.

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Zwei Grabsteine von Pestopfern auf dem Jüdischen Friedhof Altona an der Königstraße © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

2 | 20 Einige der ältesten Grabsteine der deutschen Juden stehen nahe des Eingangs an der Königstraße. Das Besondere an diesem Doppelstein: Er steht falsch herum, die Inschrift ist nicht wie bei den anderen Gräbern nach Osten ausgerichtet. Aus dieser Richtung wird der Messias erwartet. Vermutlich handelt es sich um Pest- oder Cholera-Opfer. Dieses Schicksal empfand die Gemeinde als Strafe Gottes.

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Der Hauptweg auf dem Jüdischen Friedhof Altona © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

3 | 20 Auf dem Gelände gibt es keine festen Wege. Hier ist aber noch gut der frühere Hauptweg zu erkennen. Für heutige Besucher ist leicht zu erkennen, dass diese Grabsteine zum deutsch-jüdischen Teil des Friedhofs gehören. Die Portugiesen haben ihre Steine stets auf die Erde gelegt.

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Grabsteine auf dem aschkenasischen Teil des Jüdischen Friedhofs Altona © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

4 | 20 Der Friedhof ist auf Ewigkeit angelegt. Das heißt: Die Gräber dürfen im Idealfall nicht verlegt oder entfernt werden. Der jüdischen Tradition zufolge kommt eines Tages der Messias, er wird die Toten bei ihrem Namen rufen und sie wieder zum Leben erwecken. Sie steigen aber nicht zum Himmel auf, sondern leben weiter auf der Erde.

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Ein Grabstein mit einer Levitenkanne auf dem Jüdischen Friedhof Altona © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

5 | 20 Die deutsch-jüdischen Grabstein kommen ohne menschliche Abbildungen aus. Verwendet werden aber häufig Symbole wie diese Kanne, die von der Hand Gottes gehalten wird. Die Kanne weist auf eine Abstammung der Verstorbenen von den Leviten ab, die einst die Helfer der Hohepriester im Tempel waren. Sie brachten das Wasser für die rituelle Waschung.

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Der Grabstein eines Thora-Scheibers auf dem Jüdischen Friedhof Altona © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

6 | 20 Die Hand mit der Schreibfeder weist daraufhin, dass der Verstorbene ein Thora-Schreiber war und somit eine wichtige Aufgabe in der jüdischen Gemeinde hatte.

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Zwei segnende Hände auf einem Grabstein des Jüdischen Friedhofn Altona © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

7 | 20 Die segnenden Hände stehen für die Hohepriester, die allein Zugang zum Allerheiligsten im Tempel hatten. Die frühen Grabsteine der deutschen Juden, die in Altona begraben sind, sind allesamt in hebräischer Sprache verfasst.

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Eine Reihe von Grabsteinen auf dem Jüdischen Friedhof Altona © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

8 | 20 Was steht auf den Steinen? Die Inschriften sind viel länger als auf christlichen Gräbern. Der Verstorbene wird vorgestellt mit all seinen guten Taten und Tugenden. Damit der Messias weiß, wen er vor sich hat. Nur selten ist neben dem Todesdatum auch das Geburtsjahr erwähnt. Aufschluss über das Alter geben höchstens Formulierungen wie "Er starb hochbetagt". Auf jedem Stein findet sich eine Schlussformel: "Ihre/Seine Seele sei eingebunden in das Bündel des Lebens."

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Auf einem Grabstein des Jüdischen Friedhofs Altona ist eine Gans zu sehen © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

9 | 20 Eine Gans auf einem Grabstein? Zunächst verwundert der Anblick. Aber das Tier steht für den gleichnamigen Familiennamen.

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Eine Grabstein als Säule mit deutscher Inschrift auf dem Jüdischen Friedhof Altona © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

10 | 20 Auf dieser Säule steht der Name auch in lateinischen Buchstaben geschrieben. Solche zweisprachigen Inschriften kommen auf dem deutschen Teil des Friedhofs erst seit dem 19. Jahrhundert vor.

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Grabsteine von Rabbinern auf dem Jüdischen Friedhof Altona © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

11 | 20 Dies ist die sogenannte Rabbiner-Reihe. So mancher Besucher aus dem Ausland betet an den Gräbern. In Altona sind viele bedeutende jüdische Persönlichkeiten bestattet - nicht nur Rabbiner, sondern auch Ärzte und Philosophen.

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Das Grab von Fromet Mendesssohn auf dem Jüdischen Friedhof Altona © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

12 | 20 Eines der bekanntesten Gräber in Altona ist die Ruhestätte von Fromet Mendelssohn (1737-1812), der Ehefrau des Philosophen Moses Mendelssohn. Sie ist die Großmutter des berühmten Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy. Irgendwann nach der Schließung des Friedhofs 1869 wurde das Grab umgestaltet. Auf der Rückseite ...

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Das Grab von Fromet Mendesssohn auf dem Jüdischen Friedhof Altona © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

13 | 20 ... ist eine Marmorplatte mit deutscher Inschrift eingefügt. Das Grab war lange Zeit nur noch in Fragmenten erhalten. Im Auftrag des Hamburger Denkmalschutzamtes wurden die vorgefunden Bruchstücke restauriert, wieder zusammengefügt und teilweise ergänzt. Seit 2009 ist das Grab in dieser Form auf dem Friedhof zu sehen.

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Der Gedenkstein für Samson Heine auf dem Jüdischen Friedhof Altona an der Königstraße © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

14 | 20 Auch Samson Heine (1764–1829) ist in Altona bestattet. Er ist der Vater von Heinrich Heine und Bruder des Hamburger Bankiers Salomon Heine. Der Gedenkstein ist wohl nach der Schließung des Friedhofs gesetzt worden. Darauf lässt die ausschließlich deutsche Inschrift und die Bezeichnung Samsons als "Vater von Heinrich Heine“ schließen. Der Stein galt lange Zeit als verloren. Erst Anfang 2014 wurde er unter der Grasnarbe wiedergefunden.

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Ein Grabstein mit deutscher Inschrift auf dem Jüdischen Friedhof Altona © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

15 | 20 Inmitten des Geländes ist eine große Freifläche zu sehen. Einst lagen hier verstorbene Juden, die in Hamburg lebten, aber in Altona begraben wurden. Während der NS-Zeit räumten Jugendliche die Grabsteine weg, um dort Fußball spielen zu können. Bis zu 100 Steine könnten wieder aufgestellt werden, schätzt Irina von Jagow von der Stiftung Denkmalpflege Hamburg. Ein Problem: Auf dem jüdischen Friedhof sind nur Grabungen bis in eine Tiefe von 30 Zentimetern erlaubt.

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Sephardische Grabsteine auf dem Jüdischen Friedhof Altona © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

16 | 20 Auf dem portugiesischen Teil des Friedhofs liegen die Grabsteine auf der Erde. Die Luftverschmutzung hat ihnen in den vergangenen Jahrzehnten stark zugesetzt. Auch die mehr als 50 Marmorgräber haben ihren Glanz verloren.

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Ein sephardischer Grabstein mit einer Darstellung der Stammmutter auf dem Jüdischen Friedhof Altona © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

17 | 20 Aber die plastischen Darstellungen auf den Grabsteinen begeistern bis heute Kunsthistoriker und Forscher. Hier ist die biblische Rachel zu sehen. Rechts daneben ist der Baum des Lebens abgebildet, der von der Hand Gottes mit einer Axt gefällt wird. Solch eine jüdische Grabkunst ist sonst nur in Amsterdam und in der Karibik zu sehen, wohin portugiesische Juden ausgewandert waren.

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Ein sephardischer Grabstein mit einer Jakob-Darstellung auf dem Jüdischen Friedhof Altona © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

18 | 20 Dieses Grab ziert eine Darstellung der biblischen Geschichte vom schlafenden Jakob und der Himmelsleiter mit den Engeln.

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Sephardische Grabsteine auf dem Jüdischen Friedhof Altona © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

19 | 20 Bei den portugiesischen Juden kommen viele Grabsteine ganz ohne hebräische Inschrift aus - bei den deutschen Gräbern war dies undenkbar.

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

Ein sephardisches Zeltgrab auf dem Jüdischen Friedhof Altona © NDR.de Foto: Marc-Oliver Rehrmann

20 | 20 Auf diesem Zeltgrab ist eine zweisprachige Inschrift zu sehen. Auch dies ist typisch für die portugiesischen Gräber. Die segnenden Hände mit der Krone kommen hingegen auch bei den deutsch-jüdischen Gräbern in Altona vor.

© NDR.de, Foto: Marc-Oliver Rehrmann

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Hamburg Journal

Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 10.01.2018 | 19:30 Uhr

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