"Estonia"-Untergang: Größte Schiffskatastrophe der Nachkriegszeit
Als 1994 die RoRo-Fähre "Estonia" in der Ostsee versinkt, sterben die meisten der knapp 1.000 Passagiere. Nur 137 Menschen überleben.
Stand: 25.09.2024 | 09:30 Uhr
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NDR Info
1 | 8 Am Abend des 27. September 1994 verlässt die Personen- und Fahrzeugfähre "Estonia" den Hafen von Estlands Hauptstadt Tallinn. Ziel des rund 157 Meter langen Schiffes ist Stockholm. An Bord sind 989 Passagiere und Crewmitglieder. Als die Fähre in der Nacht sinkt, startet eine der größten Rettungsaktionen zu See.
2 | 8 Schweden und Finnland schicken insgesamt 25 Hubschrauber zur Rettung. Die ersten Helikopter treffen knapp eine Stunde nach Untergang der Fähre an der Unglücksstelle ein. Allerdings müssen die Hubschrauber aufgrund fehlender Ausrüstung und schlechtem Wetter umkehren. Erst bei Tageslicht kommen sie zum Einsatz.
3 | 8 Für viele Menschen auf den Rettungsinseln ist das zu spät. Die meisten erfrieren im kalten Wasser der Ostsee. Am Ende können die Rettungskräfte nur 157 Menschen lebend bergen. Neben den Lebenden werden auch 94 Leichen aus der Ostsee geborgen. Für den Rest der fast 1.000 Passagiere ist das Wrack der "Estonia" am Grund der Ostsee zur letzten Ruhestätte geworden.
5 | 8 Später stellen mehrere Gutachten fest, dass das Bugvisier schuld am Untergang der Fähre ist. Die Konstruktion wurde demnach schlecht gewartet. Das hat laut Gutachten am Ende dazu geführt, dass das Bugvisier den schlechten Wetter-Bedingungen in der Nacht des Untergangs nicht länger standhalten konnte.
6 | 8 Durch die starke Belastung wird es einfach aus seiner Verankerung gerissen. Dadurch fließen in kürzester Zeit 15.000 Tonnen Seewasser auf das Autodeck der Fähre. An einem Wartungsfehler haben aber vor allem Überlebende und Hinterbliebene starke Zweifel.