Sendedatum: 24.11.2009 20:15 Uhr

"Rehabilitationspotenzial des Gehirns besteht lebenslang"

Prof. Dr. Christian Gerloff, Neurologe am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf. © Prof. Dr. Christian Gerloff
Prof. Dr. Christian Gerloff, Neurologe am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf.

Prof. Dr. Christian Gerloff, Neurologe und der ehemalige Schlaganfall-Patient Jürgen Langemeyer haben Ihre Fragen zum Thema Schlaganfall beantwortet. Hier finden Sie das Protokoll zum Nachlesen.   

Guest71299: Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Gerloff, kann man das laufende Projekt des UKE als eine besondere Form des Casemanagements betrachten?

Prof. Gerloff: Danke der Nachfrage, es handelt sich um ein klassisches Projekt im Rahmen der integrierten Versorgung, also im ambulanten Bereich. Das integrierte Versorgungsprojekt in Hamburg zwischen UKE und DAK ist das erste seiner Art. Es gibt an vereinzelten Universitätskliniken ähnliche Bestrebungen. Ich rate daher dazu, sich bei der nächsten Universitätsklinik, Klinik für Neurologie, zu erkundigen, wieweit die Vorbereitungen gegebenenfalls sind und ob Sie schon von einem ähnlichen Programm profitieren können.

  

Peterpan: Für Osteoporose oder Rheuma gibt es Selbsthilfegruppen, warum nicht für Schlaganfall?

Jürgen Langemeyer: Es gibt ungefähr 400 Schlaganfall-Selbsthilfegruppen in Deutschland. Adressen findet man auf der Website der Stiftung Deutsche Schlaganfallhilfe.

 

Unbekannter: Welche Möglichkeit habe ich als Betroffener und nicht Hamburger, an der Studie des UKE zu partizipieren?

Prof. Gerloff: Ich nehme an, mit Studie meinen Sie das integrierte Versorgungsprojekt. Dies ist das erste seiner Art und wird momentan nur in Hamburg angeboten. Wenn Sie lange Anfahrtswege haben, ist es schwierig, das umzusetzen. Sie können aber  eine DAK-Geschäftsstelle vor Ort kontaktieren oder sich in unserer Schlaganfall-Nachsorgeambulanz einen Termin geben lassen. Tel. (040) 741 05 27 80

 

Revanche: Welche Chance hat man nach einer zweiten Reha, wenn immer noch Lähmungserscheinungen vorhanden sind?

Prof. Gerloff: Das Rehabilitationspotenzial des Gehirns besteht lebenslang und kann durch erneute Therapien auch Jahre nach dem Schlaganfall immer wieder gefördert werden. Nicht aufgeben!

 

Heino: Arbeiten Sie auch mit der UKSH in Kiel zusammen?

Jürgen Langemeyer: Ja, im Rahmen des thera.best-Projektes.

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Visite | 24.11.2009 | 20:15 Uhr

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