Sendedatum: 08.04.2011 18:45 Uhr

Der Chat mit Silke Schwartau zum Nachlesen

Silke Schwartau © NDR
Im Chat hat Silke Schwartau viele Fragen beantwortet.

Die Autorin und Ernährungsexpertin des Hamburger Verbraucherzentrale schreibt bereits seit den 80er-Jahren Aufklärungsbücher über chemische Inhaltsstoffe in Lebensmittel und 1990 veröffentlichte sie mit Co-Autor Bernhard Rosenkranz den Bestseller "Gesund leben nach Tschernobyl? Ratgeber für schadstoffarme Ernährung und Umwelt". Hier klärten sie über die mit radioaktiven Stoffen belasteten Lebensmittel auf - ein Thema, das nach der Fukushima-Katastrophe wieder gefragt ist. 2007 hat sie in dem Buch "Vorsicht Supermarkt" die trügerischen Methoden in Supermärkten unter die Lupe genommen und Tricks und Täuschungen entlarvt.

Silke Schwartau: Einen schönen guten Abend!

Gast1: Kommt Reis auch aus Japan oder nur aus China? Woher kommt das Meersalz, mit dem heute viel gewürzt wird? Muss Meersalz oder Jodsalz auf dem Lebensmittel ausgewiesen werden oder kann Speisesalz jede Art von Salz bedeuten?

Silke Schwartau: Wir importieren wenig Reis aus Japan, er kommt hauptsächlich aus anderen asiatischen Ländern. Meersalz wird in vielen Regionen dieser Welt gewonnen, die genaue Herkunft muss man prüfen. Aber Japan ist nicht unbedingt bekannt für den Export von Meersalz. Und es muss ausgewiesen werden - zum Beispiel der Jodgehalt oder Fluoride.

Gast2: Warum werden Verbraucher so derartig in die Irre geführt? Zum Beispiel dürfen genmanipulierte und künstliche Aromen als natürliche Aromen deklariert werden, weil die Verbraucher sonst das Produkt nicht kaufen würden. Diese ganzen chemischen Zusätze können gar nicht unschädlich sein. Wann hört das auf?

Silke Schwartau: Bei den Aromen drängen die Verbraucherverbände auf eine Verbesserung der Deklaration. Sie haben recht, wenn sie sagen, dass natürliche Aromen auch im Chemielabor hergestellt werden können. Zum Beispiel durch Züchtung von Schimmelpilzen auf Holz. Achten Sie daher auf einen natürlichen Fruchtgehalt und dass das Wort "natürliches Aroma" nicht in der Zutatenliste steht. Immer mehr Firmen bieten Lebensmittel ohne Aromen an, die Verbraucherzentrale hat dazu eine Liste im Internet unter www.vzhh.de

Gast3: Liebe Frau Schwartau, was halten Sie von "Fruchtzwergen" für Kinder?

Silke Schwartau: Ich denke, dass Fruchtzwerge eine Süßigkeit sind, die mal zwischendurch gegessen werden kann, denn Milch enthält viele wertvolle Bestandteile. Aber weniger Zucker wäre auch gut, rühren Sie doch einmal selbst Obst in den Quark oder den Jogurt.

Dieses Thema im Programm:

DAS! | 08.04.2011 | 18:45 Uhr

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