Alexander Zverev © imago / Xinhua

Zverev mit Titel nach Turin: Plötzlich Mitfavorit bei den ATP Finals

Stand: 05.11.2024 13:12 Uhr

Für Alexander Zverev schien die Saison schon abgehakt, dann siegte der Hamburger überraschend beim Tennis-Masters in Paris. Folgt nun auch noch Titel Nummer drei bei den ATP Finals in Turin?

Die leidende Lunge? Kaum noch Thema. Der kraftlose Körper? Wiedererstarkt. Der Titelhunger? Plötzlich zurück. Zverev zelebriert im Spätherbst der Saison ein beachtliches Comeback in der Weltspitze. Nach seinem ebenso unerwarteten wie hochverdienten Titel beim Masters in Paris scheint auch zum Jahresabschluss bei den ATP-Finals (ab Sonntag) wieder alles drin.

Kein Wunder also, dass die neue, alte Nummer zwei der Welt den Blick noch in der Halle des Pariser Stadtteils Bercy nach Turin richtete. "Ich sitze neben der Trophäe eines Masters 1000, das ist extrem befriedigend", sagte Zverev nach dem 6:2, 6:2-Finalerfolg über Ugo Humbert, "aber ich möchte noch einige Dinge verbessern, um meine wirklich ehrgeizigen Ziele zu erreichen".

Weitere Informationen
Der deutsche Tennisspieler Alexander Zverev präsentiert den Pokal nach dem Final-Sieg beim Paris Masters. © IMAGO / ZUMA Press Wire

Zverev jubelt in Paris: Zweiter Titel in diesem Jahr

Der Hamburger Tennis-Profi setzte sich am Sonntag im Finale gegen den Franzosen Ugo Humbert souverän mit 6:2, 6:2 durch. mehr

Starkes Comeback nach gesundheitlichen Problemen

Ehrgeiziger noch als der nicht vielen Tennisspielern auf diesem Planeten vergönnte siebte Erfolg bei einem 1000er-Turnier der ATP. Solche, für die es sich lohnt, auch nach den Matches noch auf den Trainingsplatz zu gehen, wie es Zverev nach eigener Aussage in Paris täglich tat. Auch nach dem Finale. Konkret bedeutet das: Langfristig den heiß ersehnten Grand-Slam-Titel gewinnen sowie Platz eins der Weltrangliste erobern und kurzfristig: Den dritten Triumph krallen bei den ATP-Finals, der inoffiziellen Weltmeisterschaft der acht Jahresbesten in Turin. Nach 2018 und 2021.

Weitere Informationen
Tennis-Profi Alexander Zverev bei den US Open in New York © IMAGO / Hasenkopf

Sport trotz Infekt: So riskieren Zverev und Co. ihre Gesundheit

Husten, Schnupfen, Herzprobleme - auch leichte Infekte können für Athleten gefährlich werden. Mediziner warnen Sportler davor, ihre Gesundheit aufs Spiel zu setzen. mehr

Dass das nun tatsächlich realistisch erscheint und Zverev plötzlich wieder zum Kreise der Favoriten zählt, gleicht dabei einem kleinen medizinischen Wunder. Denn irgendwie war das Tennisjahr des Hamburgers ja gefühlt schon abgehakt gewesen. Zu stark schien die Erschöpfung gegen Ende einer langen und mit Stand jetzt 66 Erfolgen bisher unerreicht siegreichen Saison. Zu große Probleme machten die Nachwehen einer Lungenentzündung im September.

"Habe mich in den letzten drei Matches sehr wohlgefühlt"

In Paris aber imponierte Stehaufmännchen Zverev plötzlich wieder mit seinem besten Tennis. Nach holprigem Start ins Turnier trat er ab dem Viertelfinale richtig aufs Gas - ließ erst Angstgegner Stefanos Tsitsipas (Griechenland), dann Holger Rune (Dänemark) und schließlich dem bemitleidenswerten Lokalmatador Humbert jeweils in zwei Sätzen keine Chance. "Ich habe mich die letzten drei Matches sehr wohlgefühlt", sagte Zverev. Und tat es so Tennisidol Boris Becker gleich, der 1986 bei der Premiere in Bercy triumphiert hatte.

In Turin warten Duelle mit den Besten auf Zverev

Die ganz großen Gegner, das gehört auch zur Wahrheit, hatte Zverev auf dem Weg zu seinem 23. Einzeltitel allerdings nicht zu schlagen. In Turin wird sich das definitiv ändern, auch wenn Rekord-Grand-Slam-Sieger Novak Djokovic wegen einer Verletzung abgesagt hat. Für die diesjährigen ATP Finals sind neben Zverev bislang der Weltranglistenerste Jannik Sinner, Carlos Alcaraz, Daniil Mewedew und Taylor Fritz qualifiziert. Die restlichen drei Plätze werden in dieser Woche bei den Turnieren in Metz und Belgrad vergeben.

Der 27 Jahre alte Hamburger, der den in Paris früh gescheiterten Alcaraz überholte, reist als Nummer zwei der Welt nach Turin. Der Rückstand auf Sinner beträgt allerdings 3.615 Punkte. Ein Sprung auf Rang eins ist in diesem Jahr nicht mehr möglich, denn nach Turin steht für Zverev eines an - Urlaub machen.

Weitere Informationen
Frust bei Tennis-Profi Alexander Zverev © IMAGO / ABACAPRESS

Die Uhr tickt: Zverevs verflixte Jagd nach einem Grand-Slam-Titel

Alexander Zverev ist bei den US Open vor allem an sich selbst gescheitert. Wieder kein Grand-Slam-Titel, und der Hamburger selbst spürt: Langsam läuft ihm die Zeit davon. mehr

Der deutsche Tennisspieler Alexander Zverev präsentiert den Pokal nach dem Final-Sieg beim Paris Masters. © picture alliance/dpa/AP | Thibault Camus

Die Karriere von Alexander Zverev in Bildern

Alexander "Sascha" Zverev ist Deutschlands bester Tennisspieler. Die Karriere des Olympiasiegers von Tokio aus Hamburg in Bildern. Bildergalerie

Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 03.11.2024 | 18:17 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Tennis

Mehr Sport-Meldungen

Rostock-Spieler bejubeln einen Treffer. © IMAGO / Andy Bünning

Darum läuft es beim FC Hansa besser! Darf auch geträumt werden?

Die Datenanalyse zeigt, was sich nach dem Aus von Bernd Hollerbach verändert hat und wo die Reise der "Kogge" unter Trainer Daniel Brinkmann noch hingehen kann. mehr