Alfred Prey, Teammanager des Eishockeyvereins Fishtown Pinguins Bremerhaven © picture alliance/dpa

"Trifft uns wie jeden anderen" - DEL-Club Bremerhaven und die Energiekrise

Stand: 14.09.2022 11:11 Uhr

Zuerst die Corona-, nun die Energiekrise: Die Fischtown Pinguins Bremerhaven stehen vor dem Saisonstart in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wie alle anderen Clubs vor großen Herausforderungen.

von Christian Görtzen

Zunächst einmal, und das ist Alfred Prey wichtig: Die Vorfreude auf den Beginn der Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist "riesig". Seine Fischtown Pinguins empfangen am Freitagabend die Bietigheim Steelers. Und nach all den Entbehrungen und Schwierigkeiten der vergangenen beiden Jahre spielt das Thema Corona aktuell keine furchteinflößende Rolle mehr. Es könnte also alles richtig schön sein für den Fischtown-Manager und alle anderen im Club. Könnte.

"Die inflationäre Entwicklung trifft natürlich unsere Fans sehr - was wir auch am Verkauf der Dauerkarten merken." Alfred Prey, Manager der Fischtown Pinguins

Die Realität sieht aber so aus, dass die eine Notlage nahezu nahtlos in die nächste übergegangen ist. Sie hat auch längst schon einen Namen: Energiekrise. "Die inflationäre Entwicklung trifft natürlich unsere Fans sehr - was wir auch am Verkauf der Dauerkarten merken", sagte der gebürtige Oberpfälzer im Interview mit dem NDR. "Man muss sehen, dass es in unserer Region, wo das Geld nicht auf Bäumen wächst, für unsere Fans natürlich gerade eine schwierige Zeit ist."

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Aber auch für den 2002 gegründeten Club, der seit der Saison 2016/2017 in der DEL spielt, ist die aktuelle Situation mit dem immensen Anstieg der Kosten für Gas und Strom eine große Aufgabe.

"Natürlich überlegen wir, wo wir Energie sparen können. Es wird uns aber weiterhin nicht erspart bleiben, mit dem Bus anzureisen", so der 68-Jährige. "Es ist für uns nicht möglich, etwa mit dem Zug zu einem Spiel nach Augsburg anzureisen, denn von dort kommt man abends nicht mehr zurück nach Bremerhaven. Wir müssten eine Hotelübernachtung einpflegen, und das könnten wir uns einfach nicht leisten."

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Fischtown-Manager trotz allem optimistisch

Hinzu kommt, dass in diesem Sport mit der Bereitstellung einer Eisfläche die Energiekosten für einen Club noch einmal besonders hoch sind. Prey ist dennoch zuversichtlich, dass es gut ausgehen wird. "Wir sind Mieter in einer Eisarena und bezahlen jeden Monat unsere Energiekosten. Ich hoffe, dass wir keinen Schaden nehmen werden", sagte Prey.

"Ich mache mir aktuell keine Sorgen, dass wir den Spielbetrieb nicht normal werden durchführen können." Alfred Prey

Klassernerhalt das "demütige" Ziel

Wegen der gestiegenen Anzahl von Absteigern (zwei statt einem) gibt der Manager "in Demut" den Klassenerhalt als sportliches Ziel für die neue Serie aus. Er kann es kaum erwarten, dass es losgeht.

"Bei uns scharrt derzeit jeder wie ein Rennpferd in der Box mit den Hufen, um am Freitag gegen Bietigheim gut aus den Startlöchern zu kommen. Und alles andere liegt nicht in unserer Hand", sagte er. "Wir werden alles tun, was machbar ist. Aber wir sind keine Politiker. Der Einfluss, den wir haben, ist da irgendwo auch beschränkt."

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Dieses Thema im Programm:

NDR 2 Sport | 16.09.2022 | 23:03 Uhr

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