Lennard Kämna bei der Tour de France © IMAGO / Belga

Tour de France: Kämna klettert knapp am Gelben Trikot vorbei

Stand: 12.07.2022 17:59 Uhr

Lennard Kämna hat das Gelbe Trikot der Tour de France knapp verpasst. Der 25 Jahre alte Radprofi aus Fischerhude bei Bremen belegte am Dienstag auf der zweiten Alpenetappe Platz zehn und verbesserte sich in der Gesamtwertung auf Rang zwei.

Elf Sekunden, mehr fehlten Lennard Kämna nicht, um sich am Ort seines Durchbruchs das Gelbe Trikot des Gesamtführenden der Tour de France überzustreifen. Vier Tage nach seinem um 100 Meter verpassten Coup an der Super Planche des Belles Filles kletterte der Norddeutsche vom Team Bora-hansgrohe in Megeve bei der zweiten Bergankunft der 109. Frankreich-Rundfahrt auf Rang zehn und entriss Tadej Pogacar um ein Haar das Maillot jaune.

"Ich hatte heute das Gefühl, dass jeder gegen mich fährt in der Spitzengruppe. Es hat echt gar keinen Spaß gemacht den ersten Berg hoch. Am Ende habe ich alles gefahren, was ich hatte." Lennard Kämna

Im August 2020 hatte Kämna beim Criterium du Dauphiné oben auf dem Flugplatz von Megeve seinen ersten Profisieg gefeiert, einen Monat später bejubelte er in Villard-de-Lans mit einem beeindruckenden Soloritt auf der 16. Etappe seinen ersten Tour-Erfolg.

Auch Klimastreik kann Kämna nicht stoppen

Am ersten "echten" Ruhetag am Montag hatte Kämna seine Ambitionen nach dem nur knapp verpassten Sieg am Freitag untermauert. "Es gibt noch ein paar schöne Bergetappen, ich werde es auf jeden Fall noch probieren. Die Chance wird sich noch ergeben", sagte der deutsche Zeitfahrmeister.

Nach einer erwartet unruhigen Anfangsphase dauerte es knappe 65 km, bis sich eine 25 Mann starke Fluchtgruppe bildete. Und die ließ sich Kämna nicht entgehen. Die Gruppe fuhr in der Spitze über neun Minuten auf das Hauptfeld um Dominator Pogacar heraus. Auch ein kurzzeitiger Klimastreik brachte Kämna und Co. zunächst nicht aus dem Konzept.

Im packenden, über 21 km langen Anstieg hinauf nach Megeve schwanden bei Kämna sichtlich die Kräfte, das spannende Finale der Ausreißergruppe, das Magnus Cort im Fotofinish für sich entschied, verfolgte er nur noch aus der Distanz. Dann begann das Warten auf Pogacar. Doch der Slowene war dann doch elf Sekunden zu schnell.

Schlüssel-Etappe steht an

Am Mittwoch steht in den Alpen die zweite Bergankunft auf dem Programm - und die hat es in sich. 36 Jahre nach dem ersten und bisher letzten Besuch der Frankreich-Rundfahrt am Col du Granon Serre Chevalier darf Pogacar gegen seine ärgsten Widersacher keine Schwächen zeigen. Es ist eine Schlüssel-Etappe dieser Tour.

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Sport aktuell | 12.07.2022 | 18:17 Uhr

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