Tennis am Rothenbaum: Musetti gewinnt Finale gegen Alcaraz
Beim Kombi-Tennisturnier am Hamburger Rothenbaum hat Lorenzo Musetti überraschend das Finale gegen den topgesetzten Carlos Alcaraz gewonnen. 6:4, 6:7 (6:8), 6:4 hieß es am Ende für den Italiener. Turnierdirektorin Sandra Reichel zog derweil ein positives Fazit.
Während der 19 Jahre alte Shootingstar Alcaraz erstmals in dieser Saison ein Match bei ATP-500er-Turnieren, zu denen Hamburg gehört, verloren hat, holte der ein Jahr ältere Musetti bei seiner erstmaligen Finalteilnahme sogleich seinen ersten ATP-Titel. Dabei hatte er vor 7.500 Zuschauern bei sommerlichen Temperaturen im zweiten Satz bereits fünf Matchbälle vergeben.
"Ich habe keine Worte dafür. Es war eine Achterbahnfahrt. So viele Matchbälle", sagte der Italiener nach dem 2:46 Stunden dauernden Match: "Entscheidend war, dass ich ruhig geblieben bin. Ich wollte ihm nicht zeigen, wie es in mir aussieht." Alcaraz hatte in diesem Jahr bislang bei den Masters-Turnieren in Miami und Madrid sowie in Rio und Barcelona triumphiert.
Turnierchefin Reichel erwartet schwarze Null
Turnierdirektorin Sandra Reichel hatte vor dem Herren-Finale bereits ein positives Fazit der ersten Tennis-Doppelveranstaltung am Hamburger Rothenbaum seit 44 Jahren gezogen. "Es war die richtige Entscheidung, hier mit Damen und Herren in einer Woche in einem Turnier anzutreten", sagte die Österreicherin.
Sie erwartet bei insgesamt 55.000 Zuschauern in neun Tagen dank des gut besuchten Final-Wochenendes eine ausgeglichene finanzielle Bilanz. "Endgültige Zahlen liegen noch nicht vor. Es läuft auf eine schwarze Null hinaus, aber so richtig viel verdient haben wir nicht", räumte Reichel ein.
Auch 2023 ein Kombi-Turnier? "Zeichen stehen gut"
Sie glaubt, dass die Veranstaltung auch 2023 als kombiniertes Damen- und Herren-Turnier in der Hansestadt ausgespielt werden wird. "Ich denke, dass die Zeichen gut stehen." Zumal Vertreter der WTA und ATP "nicht gedacht hätten, dass es so gut funktioniert, wie sie mir mitgeteilt haben. Ich gehe davon aus, dass wir hier auch ein gutes Turnier 2023 erleben werden."
Was danach kommt, ist jedoch offen. Peter-Michael Reichel und Tochter Sandra besitzen die Lizenz für das Damen-Turnier und sind berechtigt, das Herren-Turnier bis 2023 zu organisieren. Damit das Doppelevent bestehen bleiben kann, müssen sowohl die Herren-Profiorganisation ATP als auch der Damen-Verband WTA zustimmen.