Tennis: Zverev im Halbfinale der French Open gegen Nadal
Tennis-Olympiasieger Alexander Zverev hat bei den French Open wie im Vorjahr das Halbfinale erreicht. Der 25 Jahre alte Hamburger setzte sich mit einer Glanzleistung 6:4, 6:4, 4:6, 7:6 (9:7) gegen den spanischen Shootingstar Carlos Alcaraz durch.
"Ich wusste, dass ich von Beginn an mein absolut bestes Tennis zeigen muss. Ich bin einfach nur glücklich, dass mir das gelungen ist", sagte Zverev. "Ich hoffe, mir gelingt es, dieses Turnier zu gewinnen, bevor er anfängt, das sehr oft zu tun. Er ist ein unglaublicher Spieler."
Bei Turniersieg die Nummer eins der Welt
Nach seinem Einzug ins Halbfinale steht fest, dass der Olympiasieger in zwei Wochen auf jeden Fall die Nummer zwei der Tennis-Welt sein wird. So gut stand er in seiner Karriere noch nie da. Sollte Zverev den Sandplatz-Klassiker in der französischen Hauptstadt sogar gewinnen, würde er auch Platz eins im Ranking übernehmen - als erster Deutscher seit Boris Becker 1991.
Mental und spielerisch herausragende Vorstellung
Zverev, der nach 3:18 Stunden seinen zweiten Matchball verwandelte, zeigte in einer packenden Viertelfinalpartie auf höchstem Niveau seine mental und spielerisch beste Vorstellung in diesem Jahr und beendete ganz nebenbei auch noch eine leidige Serie: Erstmals im zwölften Versuch schlug er einen Top-Ten-Spieler in einem Grand-Slam-Turnier. Anfang des Monats hatte sich Zverev dem 19 Jahre alten Weltranglisten-Sechsten im Finale des Turniers von Madrid noch mit 3:6, 1:6 geschlagen geben müssen. Im Halbfinale am Freitag trifft der Hamburger auf Rafael Nadal, der in der Nacht zu Mittwoch den Titelverteidiger und Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic in vier Sätzen niederrang.
Starkes Aufschlagspiel
"Ich bin bereit", hatte Zverev nach seinem Dreisatz-Sieg gegen Bernabe Zapata Miralles gesagt, nach dem er vor allem mit Blick auf die Ansetzungen einen zu starken Fokus der Turnierorganisatoren auf Alcaraz angeprangert hatte. Und er war sofort da mit starkem Service und setzte seinen jungen und offensichtlich doch etwas nervösen Kontrahenten unter Druck, das Break zum 3:2 war die logische Folge. Nach 43 Minuten machte er den ersten Durchgang zu.
Zverev behält die Nerven
Fokussiert blieb der Hamburger auch im zweiten Satz, Alcaraz zeigte nun unter Anfeuerung seiner zahlreichen Fans auf dem Court Philippe Chatrier mehr von seinem spektakulären Spiel. Doch Zverev blieb bei sich, nahm seinem Gegner den Aufschlag zum 4:3 ab und schloss den Satz mit einem Ass ab.
"Vom Tennis her steht das im Ranking meiner Grand-Slam-Spiele mit Sicherheit ganz hoch." Alexander Zverev über das Match gegen Carlos Alcaraz
Alcaraz nahm sich eine kurze Toilettenpause, die Zverev aber nicht rausbrachte. Er ließ in seinem schwarzen, ärmellosen Shirt weiter die Muskeln spielen, leistete sich aber Ende des dritten Spielabschnitts eine kleine Schwächephase, die Alcaraz sofort für sich nutzte. Die Arena tobte, doch Zverev bewahrte die Nerven, wehrte in Satz vier einen Satzball im Tiebreak ab und verdiente sich den Prestigeerfolg.
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