Segler Lennart Burke © picture alliance/dpa/Lennart Burke Sailing Foto: Susann Beucke

Vendée Globe: Segler Burke auf den Spuren von Boris Herrmann

Stand: 25.03.2022 09:20 Uhr

Er ist erst 23 Jahre alt und auf Kurs in die Profiliga des Offshore-Segelsports: Der Stralsunder Lennart Burke plant seinen Aufstieg akribisch und wandelt auf den Spuren des deutschen Vendée-Globe-Stars Boris Hermann.

Für seinen nächsten Karriereschritt bekommt Burke nun ein neues Boot. Auftraggeber der Class40-Yacht vom Typ Pogo 40s4 ist der süddeutsche Unternehmer Joachim Wünning. "Das ist gigantisch für mich", sagte Burke. Wünning will dessen Karriere mit dem Neubau beflügeln. Ohne eine solche Unterstützung geht es nicht. Auch Solo-Weltumsegler Herrmann erhielt einst vom Unternehmer Gerhard Senft wertvolle Hilfe.

"Boris hat diesen Weg geebnet. Wir sind ihm als junge Segler sehr dankbar für alles, was er schon erreicht hat." Lennart Burke

"Lennarts herausstechende Eigenschaften, seine authentische Art und seine entschlossene Herangehensweise bei der Mini-Transat-Kampagne haben mich fasziniert und mein Interesse geweckt", begründete Wünning seinen Einstieg. "Die Motivation, einen jungen Segler mit großen Zielen zu unterstützen, wurde durch den Hype bei der Vendée Globe noch stärker."

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Lob vom Vorbild Herrmann

Wie einst Herrmann durchläuft Burke den klassischen, französisch geprägten Ausbildungsweg ambitionierter Solosegler: Start in der Mini-Szene, Ausbildungsvertiefung in der mittelgroßen Class40, dann der Angriff auf den großen Imoca-Yachten in der Königsdisziplin Vendée Globe.

Herrmann lobt den ambitionierten Segler, der gerade in seine Hamburger Nachbarschaft umgezogen ist. "Er hat als einer der jungen Leute schon gezeigt, dass er was drauf hat, und ist dabei am Boden geblieben", so der 40-Jährige. "Ich hoffe, dass er den verdienten Support findet und uns mit spannenden Ozean-Abenteuern und Geschichten inspiriert."

Neue Yacht wird in Frankreich gebaut

Burkes neue Rennyacht entsteht auf der Werft Pogo Structures in Frankreich und soll im Oktober fertig werden. Mit ihr will er bis mindestens 2026 an Regatten teilnehmen und für sein Fernziel Vendée Globe arbeiten. Als ersten Sponsor hat er den Boots- und Technikhändler Bootspunkt wieder an Bord: "Die glauben seit Tag eins an mich."

Atlantik schon als Solist überquert

Zuletzt hatte er am Mini-Transat 2021 - einer Regatta mit den kleinsten Hochseesegelbooten - teilgenommen und damit erstmals den Atlantik als Solist überquert. Für sein Class40-Engagement nimmt sich der Segler Zeit. "Ich bin noch jung und habe viel zu lernen."

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Ob er schon bei der übernächsten Vendée Globe 2028 starten kann und will, lässt das ehrgeizige, aber besonnene Talent bewusst offen. "Das ist denkbar, wäre aber ein ziemlicher Schnellschuss. Vielleicht mit einer gebrauchten Imoca."

Ziel Vendée Globe: "Natürlich ist das der Traum"

Er lässt im Auftakt- und Baujahr seiner Fünf-Jahres-Kampagne in der Class40 aber keinen Zweifel daran, dass ihn sein Weg irgendwann zur alle vier Jahre stattfindenden Vendée Globe führen soll: "Natürlich ist sie der Traum. Für wen ist es kein Traum, zu den ganz Großen zu gehören?"

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Dieses Thema im Programm:

Hamburg Journal | 25.03.2022 | 19:30 Uhr

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