Boote stehen am Start im Rendsburger Kanalhafen beim Städte Achter Cup im Rahmen des SH Netz Cup. © NDR Foto: Finn-Ole Martins

Ruder-Achter Letzter beim Kanal-Cup - USA siegen souverän

Stand: 02.10.2022 14:15 Uhr

Der Deutschland-Achter ist zum Saisonabschluss beim Kanal-Cup Letzter geworden. Die Personalprobleme beim Paradeboot des Deutschen Ruderverbands waren am Sonntagmittag beim souveränen Sieg der USA offensichtlich, der Rückstand war am Ende riesig.

Gleich fünf Novizen saßen im stark ersatzgeschwächten Deutschland-Achter, der beim Ruder-Marathon auf dem Nord-Ostsee-Kanal früh in Rückstand geriet. Die Niederländer hatten mit einem beherzten Start zunächst die Führung übernommen. Das US-Boot zog aber nach und dann vorbei. Der WM-Vierte fand schnell einen guten Streckenschlag und baute seine Führung kontinuierlich aus.

Während die Deutschen immer weiter zurückfielen, lieferte das ukrainische Boot den Niederlanden zumindest zwischenzeitlich einen Kampf um den zweiten Rang. Kurios: Weil die Ukrainer keinen Steuermann hatten, saß Larina Hillemann mit im Boot. Die Ruderin der Lübecker Ruder-Gesellschaft von 1885 e. V. ist normalerweise Steuerfrau des Frauen-Achters, hatte das Team im gemeinsamen Trainingsort Berlin kennengelernt.

Am Ende waren allerdings die Plätze klar verteilt: Die USA siegten über die enorm lange Strecke von 12.725 Metern in 37:35 Minuten mit über einer halben Minute Vorsprung auf die Niederlande, die wiederum klar vor den Ukrainern blieben. Deutschland hatte zum Schuss über eineinhalb Minuten Rückstand auf die USA.

Steuermann Wiesen: Ergebnis "schwer zu akzeptieren"

"Es ist schwer zu akzeptieren. Wir sind weit hinterhergefahren die ganze Zeit. Die Jungs haben gut gekämpft, aber das Ergebnis ist nicht erfreulich", sagte Steuermann Jonas Wiesen. Und Schlagmann Mattes Schönherr erklärte: "Es war für viele das erste Rennen. Es war schwierig, das richtige Maß zu finden. Der Kampf mit sich selbst war aber natürlich besonders schwierig, wenn man hinterherfährt. Wir haben eine Pause nötig."

Deutsches Boot so nicht konkurrenzfähig

Dem Deutschland-Achter um Schönherr und den Hamburger Torben Johannesen waren zum Saisonabschluss schon zuvor allenfalls Außenseiterchancen zugestanden worden. Die Ruderer hatten bereits beim Ergometervergleich, der über die Startbahnen entscheidet, die schlechteste Zeit gerudert. Im Vorfeld war sogar schon eine Absage Thema gewesen - ganze elf Athleten aus dem großen Achter-Kader hatten ihren Start Corona-bedingt oder verletzt absagen müssen.

Auch Bundestrainer Uwe Bender war mit Grippe-Symptomen nicht mit an die Strecke nach Rendsburg gekommen. Johannesen, der eigentlich wegen der Hochzeit eines engen Freundes frei bekommen hatte, musste kurzfristig anreisen. Und so saßen schließlich fünf Novizen im deutschen Boot, das so nicht konkurrenzfähig war.

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Sportclub | 02.10.2022 | 13:00 Uhr

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