Boris Herrmann auf hoher See © Team Malizia / Pierre Bouras

Route du Rhum: Ruyant siegt, Herrmann mit Problemen auf Position 24

Stand: 21.11.2022 10:53 Uhr

Der französische Solosegler Thomas Ruyant hat die Transatlantik-Regatta Route du Rhum 2022 in der Imoca-Klasse gewonnen. Der Hamburger Boris Herrmann segelt dem Ziel Guadeloupe mit technischen Problemen auf Position 24 entgegen.

Der 41-Jährige hat an Bord seines Imoca-Neubaus "Malizia - Seaexplorer" Schwierigkeiten mit seinen Foils, bei denen sich mehrere Bolzen gelöst haben. Ein Problem, das Herrmann, der ohnehin wegen einer falsch gewählten Route dem Feld hinterhersegelte, allein auf hoher See nicht beheben kann. Deshalb beschloss das Team, es ruhiger angehen zu lassen und nichts mehr zu riskieren.

Ruyant verbessert Bestmarke von Gabart

Imoca-Sieger Ruyant hingegen bewältigte den 3.542 Seemeilen langen Klassiker auf seiner gut 18 Meter langen Rennjacht "LinkedOut" in der Rekordzeit von 11 Tagen, 17 Stunden, 36 Minuten und 25 Sekunden. Die alte Bestmarke von François Gabart aus dem Jahr 2014 unterbot der 41-Jährige aus Dünkirchen um etwas mehr als elf Stunden. Ruyant hatte die Route du Rhum bereits 2010 gewonnen.

Herrmann-Ankunft zur Wochenmitte

Es sei "eine kleine Enttäuschung", dass er "nicht mehr im vollen Rennmodus" segeln könne, sagte Herrmann, "aber ich werde das Rennen beenden, damit im Gesamtklassement geführt werden und mich damit für die Vendée Globe 2024/2025 qualifizieren, unser ultimatives Ziel". Am Ende des elften Tages auf See hatte der Hamburguer noch rund 800 Seemeilen zu absolvieren. Der Vendée-Globe-Fünfte wird Mittwoch im Ziel der ersten Soloregatta mit dem neuen 60-Fuß-Boot erwartet.

Ocean Race steht im Januar an

Um den Sieg war es Herrmann von vorneherein nicht gegangen, sondern um einen Härtetest für sein neues Schiff. "Das Team und ich sind eigentlich froh, dass wir das Problem jetzt und nicht später, zum Beispiel während des Ocean Race gefunden haben." Die Team-Weltumseglung wird der Norddeutsche Mitte Januar mit der "Seaexplorer" angehen, die er trotz aller Probleme so langsam anfängt "zu mögen".

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Sport aktuell | 21.11.2022 | 11:17 Uhr

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