Die Malizia - Seaexplorer im Dock © Jimmy Horel

Ocean Race: Boris Herrmanns "Malizia" in Alicante angekommen

Stand: 13.12.2022 15:30 Uhr

Während Boris Herrmann die Vorweihnachtszeit im Familienurlaub in Hamburg verbringt, hat seine Crew die "Malizia - Seaexplorer" erfolgreich nach Alicante gesegelt. Dort startet am 15. Januar das Abenteuer "The Ocean Race".

Das Malizia-Team erreichte am Montag nach 14 Tagen und 20 Stunden die spanische Hafenstadt. Nach Reparaturarbeiten im Anschluss an die Route du Rhum war die zweiwöchige Atlantiküberquerung von Guadeloupe nach Alicante die Generalprobe für das Ocean Race - die wichtigste Mannschaftsweltumrundung des internationalen Segelsports.

Der viermalige Weltumsegler Herrmann wird am Abend des 2. Januar in Alicante zu seiner Crew stoßen. Aktuell erholt er sich noch in seiner Wahl-Heimatstadt Hamburg von den Strapazen der Transatlantik-Soloregatta, die er nach technischen Schwierigkeiten und defensiver Taktik als 24. abgeschlossen hatte. Trotzdem steht der 41-Jährige täglich im intensiven Austausch mit seinem Team, das ihm von wertvollen Lehrstunden berichtet und unter anderem einen neuen Schlafrhythmus getestet hat.

Malizia bei Überführung gefordert wie noch nie

Nach der Reparatur der Foils in der Karibik konnte die Crew das Boot über weite Strecken stärker fordern als ihr Skipper bei der "Rum-Regatta". Die Erkenntnisse des letzten großen Tests waren überwiegend positiv. "Wir sind wirklich glücklich mit dem Boot, es scheint sehr zuverlässig zu sein", sagte Co-Skipper William Harris, der auch Teil der vierköpfigen Segelcrew beim Ocean Race ist: "Gegen Ende gab es einen starken Sturm und wir sind froh, dass das Boot zusammengeblieben ist."

Ganz reibungslos verlief die Generalprobe indes nicht - ein wenig Stress gab es mit den Segeln. Allerdings: "Es ist besser, dass das jetzt passiert und nicht während des Rennens", sagte Harris: "Jetzt können wir alle Erfahrungswerte für die Vorbereitung auf das Rennen nutzen."

Keine größeren Änderungen mehr am Boot

Die Besatzung der Imoca-Yachten beim Ocean Race besteht aus vier Seglern und einem Reporter. Herrmanns Team Malizia wird auf den sieben Etappen rotieren. Über 32.000 Seemeilen geht es einmal um den Erdball zum italienischen Zielhafen Genua. Für den 9. Juni 2023 ist ein sogenanntes "Fly-By" der Flotte vor Kiel geplant.

Für die Mannschafts-Weltumrundung plant Herrmanns Team keine größeren Änderungen mehr an der Malizia, die erst im September getauft worden war - ihr erster großer Härtetest war die Route du Rhum. Umbauideen wurden verworfen: "Es geht in den Wochen vor dem Start wirklich nur darum, das Boot einmal auseinanderzunehmen und wieder zusammenzusetzen. Wie müssen sicherstellen, dass es zuverlässig ist", sagte Herrmann "Yacht.de".

Weiteres Boot mit deutschen Seglern dabei

Neben der Herrmann-Crew ist ein weiteres Boot mit deutschen Seglern dabei. Das französisch-deutsche Team Europe (Guyot Environmental) wird von den Co-Skippern Benjamin Dutreux aus Frankreich und dem Berliner Robert Stanjek geführt. Damit sind erstmals seit der Rennpremiere 1973 zwei deutsch geprägte Besatzungen am Start.

Bekannt wurde das Ocean Race in Deutschland durch Teilnehmer wie Tim Kröger (Hamburg), Toni Kolb (Südafrika) oder Michael Müller (Altenholz) und durch den Triumph der "illbruck" bei der achten Auflage 2001/2002 - dem bis dato einzigen Sieg eines deutschen Bootes bei dem fordernden Rennen.

VIDEO: Als die "Illbruck" 2002 das Volvo Ocean Race gewann (60 Min)

Dieses Thema im Programm:

Sport aktuell | 24.11.2022 | 08:17 Uhr

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