Beth Potter (l., 2. Platz), Siegerin Flora Duffy und Lisa Tertsch © WITTERS

Hamburg-Triathlon: Duffy und Wilde siegen - Tertsch überrascht

Stand: 10.07.2022 15:15 Uhr

Triathlon-Olympiasiegerin Flora Duffy aus Bermuda und Hayden Wilde aus Neuseeland haben am Sonnabend die Sprintrennen in Hamburg gewonnen. Lisa Tertsch stürmte beim WM-Serien-Lauf überraschend auf den dritten Rang.

Titelverteidigerin Laura Lindemann dagegen musste sich nach 59 Minuten bei der vierten von sieben Stationen der Weltmeisterschaftsserie in der Hansestadt mit Rang fünf begnügen und war enttäuscht. Im vergangenen Jahr hatte die Potsdamerin dank eines starken Schlussspurts das Rennen bei den Frauen gewonnen und einen Tag später auch mit dem deutschen Mixed-Team triumphiert.

Die zweimalige Europameisterin, die an den Vortagen über Rückenschmerzen geklagt hatte, war beim ersten Wechsel  nicht in den Radschuh hineingekommen und musste danach hart arbeiten, um das Loch zur Spitzengruppe zuzufahren. "Im Normalfall bin ich mit einem fünften Platz in einem WTCS-Rennen zufrieden. Nach dem Sieg im Vorjahr wollte ich schon mehr, deshalb überwiegt gerade die Enttäuschung", erklärte sie.

Duffy siegt trotz Zeitstrafe

Duffy dagegen überholte mit einem starken Finish nach 750 Metern Schwimmen, 20 Kilometern Radfahren und fünf Kilometern Laufen noch Beth Potter (58:43) aus Großbritannien und überquerte nach 58:37 Minuten als Erste die Ziellinie auf dem Hamburger Rathausmarkt. Auch eine zehnsekündige Zeitstrafe wegen Frühstarts beim Schwimmen konnte Duffy nicht stoppen.

Die Überraschung des Tages war allerdings Tertsch (58:53), die sich für ein beherztes Rennen belohnte und den größten Erfolg ihrer bisherigen Triathlon-Karriere feierte. Der Rückstand auf Duffy betrug am Ende gerade einmal 16 Sekunden.

"Vor dem Rennen habe ich gesagt, dass ich endlich mal meine gute Laufform zeigen muss. Ich freue mich sehr", sagte die 23-Jährige aus Darmstadt strahlend, nachdem sie im Ziel zunächst einige Zeit völlig ausgepowert auf dem Boden gelegen hatte. "Außerdem habe ich im Winter viel an meinem Schwimmen gearbeitet. Heute haben endlich mal alle Puzzleteile zusammengepasst." Anabel Knoll (59:03) aus Nürnberg mit Rang sechs und Sprint-Europameisterin Nina Eim (Itzehoe) als Neunte rundeten das starke deutsche Ergebnis ab.

Wilde triumphiert - Lührs bester Deutscher

Bei den Männern triumphierte souverän der neuseeländische Olympia-Dritte Hayden Wilde in 53:10 Minuten vor Matthew Hauser aus Australien (53:13). Rang drei sicherte sich der Marokkaner Jawad Abdelmoula (53:26). Lasse Lührs (53:43) kam als bester Deutscher als Zehnter ins Ziel, Valentin Wernz (54:05) wurde 20., Jonas Schomburg (54:12) 23. "Ich hatte nicht so einen Sahnetag, ich musste echt kämpfen. Über den zehnten Platz bin ich aber happy", sagte Lührs.

2023 geht es wieder um den Mixed-WM-Titel

Über die verschiedenen Distanzen hatten für die Jedermann-Wettbewerbe rund 9.000 Teilnehmer gemeldet. Tausende Zuschauer säumten die Strecke, feuerten Amateure wie Profis an. Mit der Schwimmstrecke in der Binnenalster, dem Rad- und Laufkurs, der zu großen Teilen durch die City führt, und dem Ziel auf dem Rathausmarkt bietet der Hamburg-Triathlon Athleten und Zuschauern ein besonderes Ambiente. "Es gibt keine Veranstaltung, die in vergleichbarer Weise die Innenstadt als Sportarena so in Szene setzt", so Hamburgs Innen- und Sportsenator Andy Grote.

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Dieses Thema im Programm:

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